Engelsstaub ist eine "alte" Band, die in den 90ern einiges an Material rausbrachte. Dazu gehören auch "Irrlichter" und "Malleus Maleficarum" (der berüchtigte Hexenhammer). Letztere kenne ich tatsächlich, muss diese als Platte oder Tape (das war noch die Zeit bevor die CD sich durchsetzte) mal gehabt haben, kann mich nur daran errinnern, dass es ruhige, akustische Musik war. Nun habe ich die Gelegenheit die Wiederveröffentlichung des Albums "Irrlichter" vorzustellen. Und ja, auch diese Platte ist eher sanfte Musik, die aber mit vielen Samples, akustischen Instrumenten und - leider - auch Gesang gewürzt wird. Ich vermute damals waren es durchaus Goths oder Neofolker, die Musik ala Engelsstaub hörten. Ob die heutigen Gotiks darauf noch abfahren, ist fraglich, aber trotzdem denke ich, eine Besprechung ist sinnvoll, da die wenigsten diese Band noch kennen sollten.

Was nun der konkrete Anlass war, dieses Album noch einmal auf den Markt zu schmeissen (man verzeihe mir den saloppen Ausdruck), ist nicht geklärt - ebensowenig die Tatsache, warum man nicht versucht hat den Gesang etwas zu verbessern. Die Infos lassen verlauten es wurden die Songs teilweise neu gemixt und gemastert und ebenso ein neues Stück spendiert: "The Call Of Nephthys". Also Mehrwert sollte vorhanden sein, wozu auch das feine Package in großem Digipack gehört. Wie schon erwähnt werden die meisten Stücke durch eine gut gezupfte Akustikgitarre getragen, an Percussions gibt es auch mal orientalisches zu hören, sowie Flöten.

Zuerst gewöhnungsbedürftig, aber nach 2x hören okay. Klingt doch wirklich nicht schlecht, oder ? Stimmt auch, aber ich persönlich habe meine Probleme mit dem männlichen Gesangespart. Erstens ist das Englisch nicht sonderlich toll und zweitens ist die Stimmlage einfach nicht mein Geschmack. In 3 oder 4 Stücken aber kommt eine Sängerin zum Einsatz die schon besser klingt. Jedenfalls für meine männlichen Ohren, irgendwie naiv und süßlich klingt es, was Charme hat. Der neue Track "The Call Of Nephtys" ist gut hörbar und sogar mit ein bisserl härterer Elektronik versehen.

Als Konklusion könnte man sagen, als nur instrumentale Version gewürzt mit den femininen Vocals wirklich empfehlenswert für Fans dieser Richtung. Da wären 5 Punkte drin. Der Sänger verdirbt mir aber ein wenig die Stimmung, so dass es auf 4.5 hinausläuft. Trotzdem ist ein Reinhören anzuraten und der Erwerb des fein aufgemachten Digipacks ebenso, da für günstige 12.99€ zu haben. Ach übrigens "Fallen Angel" war der Track vom Maleus Malleficarum Album, der damals auch auf einem Sampler drauf war ("We came to dance" oder "Zillo mystic sounds" glaube ich) und vermutlich wohl der erfolgreichste Moment der Band. Anspieltipps sind: beide Versionen von "Ignis Fatuus", sowie "Phantasmagoria"