New sounds from America! Neu in dem Sinne, dass der Chicagoer Nathan Koch alias Emulsion seine 8-Bit-(Videospiel-)Liebe mit nostalischen Klängen auf dem Debütalbum "Blue Sky Objective" zelebriert. 70/80er Elektro-Klänge, Lo-Fi-Beats und mehr oder eher minder eingängige bzw. interessante Melodien vereinen sich Song für Song zu einem Ambient-Dahingeplätscher. Das wirkt leider schon beim zweiten Hören vereinzelt arg uninspiriert, so dass der Griff zur Skip-Taste nur eine Frage der Zeit ist, bis er schier unvermeidlich wirkt - spätestens dann, wenn Minimalismus auf melodiöse Monotonie trifft. Unter anderem liegt es an den Sounds selbst, die übrigens manchmal sehr kräftig an Kraftwerk erinnern. So schön diese Hommage auch ist - der leierhafte, fiepsige Synthsound der 'Hauptmelodien' stört schon nach kurzer Zeit und verhindert eine Entfaltung der Songs, weil sie dadurch scheinbar in ein gleiches Muster gepresst werden. (Die Bezeichnung der 'bouncy sounds' des Begleittextes muss sich definitiv auf eine andere VÖ beziehen.) Da kommt die kurze CD-Laufzeit von 38 min dem Werk jedoch zugute, denn durch einige kurze Zwischenspiele verkürzen sich diverse, mögliche Langeweilen auf ein erträgliches Maß. Dass die CD dennoch hörbare Anreize besitzt zeigen die vorhandenen Effekt- und Klangspielereien bzw. kleinere Ausbrüche aus dem uniformen Klangsalat, so bspw. bei "You Were All There", dem Titelsong "Blue Sky Objective" oder auch "LeftRightLeftRight", wenn man sich mal einige der Melodien wegdenkt. Leider liegen mir die beiden vorangegangenen VÖs "Death Of An Author EP" und die "Sonido Negro"-7"-Single nicht zum Vergleich vor, aber etwas mehr Vielfalt im Arrangement und in der Auswahl der nostalgischen Sounds hätte diesem Album auf jeden Fall gut getan. Den Nachfolgern könnte damit in deutschen/europäischen Landen sicherlich mehr Gehör verschafft werden.