Er unterstützt Herman Klapholz aka Ah Cama-Sotz bei seinen Live-Auftritten, er wurde vor längerem festes Mitglied bei This Morn' Omina und arbeitet neben seinem Soloprojekt Empusae noch in weiteren Projekten, z.B. Project Arctic. Man kann also nicht behaupten, Nicolas Van Meirhaeghe aka Sal-Ocin würde auf der faulen Haut liegen. So erschien vor einiger Zeit sein letztes Empusae-Album "Error 404: Metaphorical Loss" und erst vor kurzem in Zusammenarbeit mit Flint Glass das Tzolk''in-Album "Haab'".

Die vielen Veröffentlichungen und Arbeiten von Nicolas legen die Befürchtung nahe, darunter könnte die Qualität seiner Arbeiten leiden. Zum Glück war das bis jetzt nie der Fall und auch das neue Album "The Hatred Of Trees" macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Verbunden mit der Frage nach der Qualität stellt sich auch die nach Empusaes musikalischer Identität. Kann er sich bei den vielen Kollaborationen und Einflüssen, denen er ausgesetzt ist, seine musikalische Selbständigkeit bewahren? Seltsamerweise hat man bei "The Hatred Of Trees" den Eindruck, dass Empusae genau diesen Ziel forciert. Natürlich hat sich auch Empusaes Sound weiterentwickelt, aber trotzdem erinnert einen sein neues Album an seine früheren Arbeiten. Beim über 15 Minuten langen Titelsong könnte man durch das knarzige Rauschen, mit dem man sich anfangs begnügen muss, annehmen, Empusae wäre zum Noise übergewechselt. Dann aber setzt das Piano ein, das uns mit einer mehrfachen und immer wiederkehrenden Melodie eine Zeit lang begleitet. Danach verliert sich der Song kurz in elektronischen Störgeräuschen, nur um darauf mit dem Piano wieder neu aufzuerstehen. Dann setzt sie endlich ein, die Tribal Percussion, für die Empusae bekannt ist, begleitet von nach Orgel klingenden Tönen, welche die gleiche Melodie wie das Piano erklingen lassen. Während sich "Undead Soil" noch mehr dem Rhythmus widmet, eröffnet besonders "Fragments Of Cerebral Dimensions" den bereits erwähnten Blick in die Vergangenheit: Langsamer Beat und verträumte Melodie. Der folgende Song "Hard Boiled Wonderland" wirkt dagegen mit mehr Bass, nach Schreien klingenden Tönen und unheimlicher Melodie fast bedrohlich.

Übersetzt bedeutet "Waanzin" natürlich Wahnsinn und der gleichnamige Song ist genau das. Kalte Beats, Samples, wummernde Bässe und das Fehlen von Melodien über weite Teile des Songs. Ist "Fragments Of Cerebral Dimensions" das Tor in Empusaes Vergangenheit, dann ist "Waanzin" das in seine Zukunft. Empusaes neues Soloalbum reicht nicht ganz an das Glanzlicht heran, das er mit Tzolk'in dieses Jahr bereits gesetzt hat. Trotzdem bleibt Nicolas ein Garant für besondere Songs und Tribal Rhythmen. Genau das wollen wir von ihm hören und genau das bekommen wir auf "The Hatred Of Trees" auch geboten.