Neben dem aus dem Amiland herschwappenden Metalcore-Trend, hat sich seit wenigen Jahren auch aus dem europäischen Raum, eine Spielart des Metal breitgemacht, die vielleicht nicht ganz so medienwirksam, aber dafür mit mehr Urgewalt für Furore sorgt. Pagan Metal, Folk Metal, wie man es auch nennen mag, wöchentlich werden neue Bands nach oben geschrieben und genauso schnell hört man von vielen keinen Mucks mehr. Eine Band, die keine Eintagsfliege werden sollte, hört auf den Namen ELIVAGAR, kommt aus dem schönen Schaumburg in Niedersachsen und mit einer ganz eigenen Mischung aus Folk, Death und Black Metal daher. Obwohl erst 2005 gegründet, konnten sie bereits mit zwei selbstproduzierten Demos („Pride“ und „Followers of ancient Tales“) erste Sporen verdienen. Damit konnten sie auch die Aufmerksamkeit Trollzorns erlangen, die Ihnen ihren ersten Plattenvertrag bescherte. „Heirs Of The Ancient Tales“ schimpft sich der Brocken, der wahrlich überzeugen kann. Ein schweres, atmosphärisches Intro umgarnt den ahnungslosen Hörer, eine Flöte wahnt ihn in Sicherheit. Doch bevor man das Unheil realisieren kann, steht man schon mitten in der Schlacht. „Followers Of Ancient Tales“ dringt tief in deinen Körper und martert unnachgiebig mit den Drums. Nur die Flöte spielt liebliche Töne, während Sänger Joshy die Schlacht mit seinem Gegrunze weiter anstachelt. Doch auch eine cleane Stimme baut sich in sicherer Entfernung auf und bietet wohlwollende Abwechslung. Schlacht für Schlacht wird geschlagen, Hügel für Hügel erstürmt bis zur ersten Nacht. Ein „Schlachtgelage“ wie es im Buche steht, wird gehalten. Da wird Getrunken, Gespeist, Geliebt und Geflucht. Doch der nächste Morgen ist meist bitter und so wecken sanfte Töne die wackeren Burschen, bevor es ohne großes Gejammer weiter in den Kampf geht. „Lender swanne die Reise“ ist die Vertonung eines Gedichts an die Heimat, während „Wan“ ein letztes Mal in dunkle Zeiten führt. Als Bonus befindet sich mit „Berserker“ noch ein Track des „Followers of ancient Tales“-Demo auf dem Silberling, der sich von der Grundausrichtung jedoch perfekt in das Gesamtbild einfügen kann. Elivagar können ein unterhaltsames Debüt hinlegen. Ihre Mischung aus melodiösem Folk und gewitterartigem Death Metal hat seinen Reiz, seine Ecken und Kanten, wird einigen etwas zu kitschig rüberkommen, aber auch seine schlachthungrigen Anhänger finden. Mal schauen wohin die Reise gehen wird...Der erste Sieg wurde auf jeden Fall errungen!