Zeit aufzuwachen, dort draußen wartet noch etwas – und das zeigen Eels mit „Earth to Dora“ und es wird ordentlich „swingig“.

Was löst er in dir aus – der Titel „Anything For Boo“ – erkennst du Parallelen? Verträumt und verspielt steigen Gitarre und Elektronik ein. Das Schlagzeug spielt metallisch mit und du lässt dich fallen während der leicht rasselnden Schläge. Gibt es da den, von dem du abhängig bist? Wagen wir doch eine ironische Umsetzung. „…not to be with you is something that I don´t know how to you?... Baby, baby.. I love you…“ Und dieses getrennte „Zweisamkeit“ kann doch manchmal ganz schön schwer sein, aber man ist ja Kämpfer und so folgt „Are We Alright Again“. Es klingt fast wie eine freche Orgel, die dich gemeinsam mit dem Klavier hineinführt. Swingend wirft sich das Schlagzeug mit ein. Es wird wieder rasselnd und melodisch. „..I´m stronger today…“ Du schaust in den Himmel, was sagt er dir über all die Dinge, die dich bewegen? Vereint und harmonisch bewegen sich die Stimmen. „… do you wanna fly?...“ Verträumt und irgendwie erinnernd folgt „Who You Say You Are“. Akustisch begleitet die Gitarre den hohen Gesang, wavig schwach umspielt. Wenn der Himmel dir keine Antworten gibt, dann dieser Song. „…never be alone…“ Die Begegnung, sie kam und nun musst du einfach wissen, was du da gefunden hast. Es ist kein Licht, wie jenes, das du bisher kanntest. „…are you who you think you are?...“ Der Titeltrack „Earth to Dora“ schließt sich an und steigt gleich voll und rasselnd ein. Bestimmend und knackig zeigt sich das Schlagzeug, frech und verspielt. Die Stimme ist voll und klar und die Gitarre tritt hinzu. „…magic happens everywhere you go… so lift up your head!...“ Es wird poppig, Sound mit mitswingen. Und was ist mit ihr? „…she can smile as long as she wants…“ Es folgt „Dark and Dramatic“. Einzelne hohe Töne führen die Stimmen, die sich sanft vereinen. Es ist dunkel. Da ist Kummer. Ist es das, was du willst? „…is this what you wanna do… the answer is clear and easy to see…“ Das Klavier tritt melancholisch hinzu. „… she´s too dark and dramatic for me…. I love her so much…“ Es ist ihre Vergangenheit. Es ist ihr Kummer. Streicher tragen dich auf dem Wavegemisch weiter und der Song will erdrücken. Genauso melancholisch führt das Klavier nun in „Are You Fucking Your Ex“. Doch schnell wird es wieder rasselnd und es wird melodisch geswingt. Die Ironie tanzt. „…everything feels broken now…“ Das Schlagzeug spielt poppig mit. Dein Herz ist schwarz. Der Sound wird frecher und sarkastischer wie der Text. „…fucking your ex…“ In „The Gentle Souls“ treffen wir wieder auf die Akustikgitarre, die vom Schlagzeug poppig begleitet wird. Melodie und Gesang sind frech. „…every day she is calling me up…“ Ja sie, wer ist sie? „… she belongs with the gentle souls…“ Und wie viele unausgesprochene Worte trägst du in dir, wie viele Briefe hast du nie verschickt? Zart und verspielt zeigt sich die Gitarre in „Of Unsent Letters“. Es wird schicksalhaft melodisch. Die Stimme ist sanft und verträumt. „…it is me who wanna give up… and I couldn´t blame you…“ Fühlt es sich nicht schrecklich an? Sie schleichen fast in dich hinein, die hohen Töne in „I Got Hurt“. Rasselnd, poppig und chillig geht es voran. Rhythmisch schreitet der Sound mit deiner Schuld. „…I got hurt and it didn´t feel good… oh my love…“ Es ist ein scheiß Schmerz? Aber na gut, es ist halt so, nicht wahr? Folgen wir „OK“ und dem akustisch mehrstimmigen Klang der Gitarren, die dich verträumt vorantragen. Tief und klar ist die Stimme, die sich zunächst fast erzählend erhebt und dann gefühlvoll trifft. „…it´s another day and I´m okay…“ Die Gitarre spricht für die Stimmung. Ein neuer Tag ist da, ja Wahnsinn! Das ist aber auch alles? Warum nicht endlich ausbrechen? Es folgt „Baby Let´s Make It Real“. Mehrstimmig führt das Klavier. Das Schlagzeug tritt hinzu. Hast du es nicht kommen sehen? Melodisch bricht der Sound aus und die Stimmen vereinen sich gefühlvoll. „…the way you make me feel… baby, let´s make it real!...“ Die Gitarre swingt chillig. Ist es Zeit für einen Eimer Wasser auf dem Kopf? Der Schlusstrack „Waking Up“ rundet das Gedanken- und Gefühlsrodeo ab. Rhythmisch bewegt sich die Stimme auf den verträumten Gitarrenklängen. „…so what the fuck is going on here?...“ Die Liebe kommt, die Liebe geht, der Traum ist vorbei. He, du willst nicht aufwachen? „…I don´t have any voice. You don´t have any choice…“ Hinnehmen oder dem Leitfaden folgen, warum nicht die Hand ergreifen und der Liebe eine Chance geben? „…waking up next to you is all I really want…“

Melodisch, gefühlvoll, ausbrechende Passagen – genau mein Geschmack. Also: „…magic happens everywhere you go… so lift up your head!...“

 

 

30.10.2020

 

E Works Records

 

https://www.eelstheband.com

 

01. Anything For Boo
02. Are We Alright Again
03. Who You Say You Are
04. Earth to Dora
05. Dark and Dramatic
06. Are You Fucking Your Ex
07. The Gentle Souls
08. Of Unsent Letters
09. I Got Hurt
10. OK  
11. Baby Let´s Make It Real
12. Waking Up