Das zweite Werk der Editors erscheint fast genau zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Debuts ‚The Back Room’ mit dem sich die Band bereits eine große Fan-Gemeinde erspielt hat. Gitarrenbasierte Wave-Einflüsse mit der ausdrucksvollen Stimme von Tom Smith machten es dem Quartett aus Birmingham möglich sich in die Riege neuen Gitarrenbands wie den Killers, Block Party oder The Bravery nahtlos einzureihen. Das zweite Werk ‚An end has a start’ hält an diesen Grundsätzen fest, wirkt jedoch bereits beim ersten Hören bombastischer und dichter als das Erstlingswerk. Streicher-Arrangements in zwei Tracks unterstreichen diese Richtung. Den Vorwürfen, Coldplay nachzueifern wird sich die Band stellen müssen, da gibt’s nichts dran zu rütteln! Beispielsweise erinnert der Anfang ‚Spiders’ nicht nur im Titel an ‚Spies’ von Herrn Martin. Dass dieser Schwenk gekonnt vorgenommen wurde darf ohne Diskussion zugestanden werden, allerdings waren es die sparsamen Songstrukturen, die bisher die Editors ausmachten. Hervorragend hingegen klappt diese Vorgehensweise beim Opener und zugleich erster Single ‚Smoker Outside the Hospital Doors’, das irgendwie ganz anders daher kommt, anders gut! Ganz verzichten muss man auf das Altbekannte jedoch nicht: Songs wie ‚Bones’ oder ‚The Racing Rats’ liefern genau das was man von den Editors erwartet hat: treibende, tanzbare heruntergestrippte Songs mit Ausdruck und ganz ohne Pathos. Davon hätte es noch etwas mehr sein dürfen. Schlecht ist ‚An End has a Start’ auf keinen Fall, verkaufen wird es sich bestimmt auch wie warme Semmeln, an ‚The Back Room’ und Hits wie ‚Munich’ oder ‚Blood’ kommt es jedoch nicht heran. Es bleibt zu hoffen, dass man sich beim dritten Longplayer auf seine Wurzeln besinnt und eine Kehrwendung auf dem Weg zur Schmuse-Brit-Pop Band in Betracht zieht. Denn dieses Genre können andere besser bedienen und noch ist es nicht zu spät; noch ist die Reputation nicht verloren!