Mit „The First Hour“ dürfen wir sozusagen die erste Stunde, genauer gesagt das erste Album der Melodic-Metal Formation Eden's Crying miterleben. Die aus dem Ruhrpott stammende Band, die bereits 1998 von Gitarrist und Sänger Daniel Fischer gegründet wurde, beschloß 2003 nach mehreren Line-Up Wechseln gleich in die Vollen zu gehen. Statt kurzer Demos wurde ein ganzer Longplayer in Eigenregie produziert, der über die bandeigene Homepage erhältlich ist. Wenn auch die Tracklist mit 5 Songs ziemlich kurz erscheint, wird doch beim näheren Hinsehen auf das ansprechend gestaltete Cover klar, daß die Tracks eine opulente Länge von 7:40 Min. bis zu 13:57 Min. aufweisen. Prall gefüllt mit krachendem Schlagzeug, saftigen Rhythmus-Gitarren und halsbrecherischen Metal-Riffs (außer „Attack“) wirken die Songs trotz ihrer Länge kurzweilig und mit Liebe zum Detail eingespielt. Großer Wert wurde auf das Songwriting gelegt, das mit Keyboard und Kirchenorgel auch „gotische“ Elemente mit einbezieht. Für die Orgelparts stand der Band Gastmusiker Thorsten Maus zur Seite. Dieser ist mit einem kompletten Solostück vertreten: „Attack“, einer wirklich hörenswerten Komposition gespielt auf der Kirchenorgel. Des weiteren bestreitet Thorsten Maus am Ende der CD den „hidden track“. Großes Manko bei Eden's Crying ist jedoch der Gesang. Daniel Fischer und Annika Haupt bemühen sich redlich, den nicht einfachen Melodielinien zu folgen, sind dem aber stimmlich nicht gewachsen. Insbesondere bei „Way to Eden“ finden sich im Zusammenspiel mit anderen Gaststimmen deutlich hörbare Unsicherheiten und Dissonanzen. Hier muß noch einiges nachgebessert werden. Schade, denn die Band hat durchaus musikalisches und kreatives Potential. Aufgrund der Vocals kann ich jedoch beim besten Willen keine höhere Bewertung vergeben.