Unsere südlichen Nachbarn haben nicht nur schöne Landschaften, lecker Essen und Strände zu bieten, nein, auch eine Reihe an guten Bands sind dort beheimatet. Ich würde behaupten Dystopian Society aus Florenz gehören dazu. Ich bin auch richtig froh, dass es hier mal wieder mehr zur Sache geht, als die letzten eher lahmen Veröffentlichungen, über die ich im MK berichtete. “Eine Dystopie ist die Idee einer Gesellschaft, in einem repressiven und kontrollierten Staat, oftmals unter dem Schleier der Utopie. Beispiele von Dystopien sind in Büchern wie “Brave New World” und “Nineteen Eighty-Four” beschrieben. Dystopische Gesellschaften beinhalten verschiedene Arten von Systemen zur repressiven Sozialkontrolle und mehrere Formen von aktivem und passivem Zwang.” An diese düsteren Voraussagen der genannten Bücher halten sich die 3 Italiener und weben aus diesem Thema eine Art Mixtur aus Postpunk, Gothrock und dreckigem Rock n´Roll. Hier gibt´s nix trendiges wie Metaleinflüsse, Choräle oder nackige Mädels im Booklet, sondern oldschool Sound pur. Allerdings ist der Gesang von Max doch etwas gewöhnungsbedürftig, er klingt auch so als könne er von nem Mädel kommen, wegen sehr heller Tonlage. Aber das ist eigentlich nicht weiter schlimm, da es nach gewisser Eingewöhnungszeit erstaunlich gut zur Musik passt. Der Akzent klingt, wie so oft bei französischen oder italienischen Bands, auch hier ganz charmant. Als ein weiteres Trademark des Albums sind die relativ plötzlichen Geschwindigkeitswechsel innerhalb der Stücke zu nennen. Auch das ist Geschmackssache, ich finds jedenfalls besser, wenn Gas gegeben wird, wenn auch manchmal etwas zu unvermittelt. Weiterhin finde ich die Spiellänge doch etwas knapp (ca. 37 Min). Trotzdem recht cooles Album, nicht nur weil Bands dieses Stil heute recht selten zu finden sind, sondern auch weil der Pogo bei den schnelleren Parts sicher gut abgehen könnte.