Duncan Evans' "Bird of prey" ist das auf 500 Stück limitierte erste Lebenszeichen eines Solokünstlers. Naja, so ganz auch nicht, denn als Henry Hyde Bronsdon musiziert er bereits seit einiger Zeit bei A forest of stars. Doch Evans schafft mit dieser EP einen Ausbruch, wie man ihn selten erlebt, wenn Künstler ein Seitenprojekt vorstellen. Statt fast die gleiche Musik unter anderen Namen herauszubringen, die Musik der Hauptband einfach mit Bässen zu unterlegen oder die gleiche Musik mit anderen Instrumenten vorzustellen nutzt Evans die Möglichkeit, um sich auf einem wirklich anderen Spielplatz auszutoben. Ist er in der Hauptband Gitarrist und Sänger und damit Teil eines herrlich hysterisch-dramatischen Theater-Black-Metal-Stadls, klingen mit dem "Bird of prey" entspannte Gitarrensongs an. Der Geist der 70er schwingt in der ruhigen Musik mit dezentem County und Western Einschlag mit und die beiden auf der Single veröffentlichen Lieder haben zumindest mein Herz im Sturm erobert und ich freue mich auf das noch in diesem Jahr erscheinende Album. Evans' Gesang ist leidenschaftlich, sein Gitarrenspiel stimmig und nicht zu aufdringlich und alles wirkt konzentriert auf die wunderschönen Melodien. Ob der kleine Vorgeschmack mit seinen knapp 9 Minuten Spielzeit lohnt: Ich empfehle den Kauf, obwohl ich dies bei Singles selten mache. Denn "She and I must part" wird nur in dieser Form gepresst werden (während der Titelsong natürlich auch auf dem Album enthalten sein wird) und dieses Kleinod kann man sich gerne ins Haus holen. Und Duncan Evans wird mit diesem Solo-Debut sicherlich einer neuen Fan-Gruppierung Tür und Tor geöffnet haben.