Es fällt mir diesmal nicht einfach eine aussagekräftige Rezension zu schreiben, da ich mich kaum mit den experimentellen Klängen von Duncan Avoid identifizieren kann und mir ein vollständiges Anhören des Albums „Metaphysics“ schwer fällt. Ich versuche trotzdem zusammenzufassen, was 57 Minuten Duncan Avoid bedeuten… Nachdem ich das Debütalbum „Metaphysics“ des belgischen Duos ‚Duncan Avoid’ gehört hatte, fühlte ich mich glatt veranlasst nach einer Musikdefinition zu suchen: „Nach heutigem Sprachgebrauch gilt jede klanglich gestaltete Ausdrucksform im weitesten Sinne als Musik. Was im Einzelnen darunter zu verstehen ist, definiert jede Kultur und Epoche anders. […]“ Das ist nur ein Auszug aus der Lexikondefinition für den Begriff „Musik“. Ergebnis: Laut dieser Definition machen John Duncan und Elliott Shar auch Musik. Meine genaue Beschreibung ihrer Musik würde lauten: das Aufeinandertreffen von düsteren oder bisweilen aggressiven Geräuschen zu einem experimentellen Soundgerüst. Eigentlich fängt alles noch ganz gut an. Bekannte Soundelemente werden von den Belgiern zu einem vollkommen neuen und bis dahin auch vereinzelt fesselnden Sound vereint. Etwas rau und schlagkräftig, aber auch fließend und irgendwie ganzheitlich. Doch schon bevor ich überhaupt die Hälfte des Albums erreiche, häufen sich mittelmäßige Aneinanderreihungen überdrehter und zusammenhangloser Elemente. Das wohlklingende Soundgerüst verliert sich in wirren und unausgereift wirkenden Ideen. Nach 14 Tracks bin ich irgendwie froh: ‚Ich habe es geschafft!’. Vielleicht sind Duncan Avoid einfach ihrer Epoche voraus, ich bin dabei wohl in der Gegenwart stehen geblieben. Aber sicher wird das Duo mit seiner experimentellen Musik auch einige eilige Zukunftsliebhaber ansprechen.