Da glaubt man, eigentlich schon alles gehört zu haben, dass es so gut wie nichts mehr Neues gibt, was wirklich innovativ ist bzw. überraschen kann. Und dann kommt Aaron Spectre mit seinem Projekt Drumcorps daher und zeigt einem, wo der Hammer hängt. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei den ersten Tönen des Debütalbums "Grist" fragt man sich, ob man die richtige CD erwischt hat. Schwere Metal- und Hardcoretöne stürmen aus den Boxen und ein wildes Schlagzeug prügelt wie wild vor sich hin. Plötzlich tauchen Wiederholungen und Verfremdungen auf, elektronische Manipulationen, die das Ganze so klingen lassen, als ob man Slayer und Pantera in einen Mixer geworfen hätte. Aaron Spectre beweist, dass an und für sich grundsätzlich verschiedene Genres doch gar nicht so verschieden sind, sondern vielmehr sogar gut zusammen passen. Breakcore, Grindcore und Metal als Dampframme. Man muss schon starke Nerven haben, um diesen Gewaltakt unbeschadet zu überstehen. Aber eins muss man Drumcorps lassen, die Symbiose ist perfekt und dürfte Berakcore- und Metallager gleichermaßen zufrieden stellen. Aaron Spectre vereint seine beiden Vorlieben zu seinem ganz persönlichen Wunschkonzert. Zerstückelt, verzerrt, mal dumpf, mal laut und dazu schreiender, heiserer Gesang. Haben Anlage und Zuhörer "Grist" verdaut bzw. überlebt, sind beide danach noch verwirrter als am Anfang. Was war das gerade, das da über einen hinweggefegt ist? Die Mutigen stürzen sich erneut ins Abenteuer, die Zögernden dürfen sich ruhig einen Tag oder mehr Pause gönnen. Nach diesem Erlebnis ist es kaum zu glauben, dass demnächst noch eine Platte von Aaron Spectre bei Ad Noiseam mit ruhigem Material erscheint.