Dream Theater sind wohl eine der wenigen Bands, derer man eigentlich nicht vorzustellen braucht, denn wer in den letzten 20 Jahren noch nichts von der amerikanischen Ausnahme-Band gehört hat, kann sich selbst nicht als Musikinteressent schimpfen. Mit ihrem progressiven Metal lassen sie die Herzen der Kritiker und Fans gleichermaßen höherschlagen, und auch einige kurze Ausflüge in den Mainstream überstanden die Jungs ohne an Ansehen zu verlieren. Nach dem vor kurzem das 20 jährige Bandjubiläum gefeiert wurde, erscheint die Tage die erste Best-Of Kollektion, die sich mit den Jahren zwischen 1991 und 2005 auseinandersetzt. „Greatest Hit (...and 21 other pretty cool songs)“ ist ein augenzwinkerndes Statement, bezogen auf ihren ersten und einzigen Radio Hit „Pull Me Under“. Unterteilt auf zwei CDs nimmt man sich der Vergangenheit auf zwei Wegen an. CD 1 glänzt mit der „Dark Side“, wobei Hauptaugenmerk auf die härte Seite der Band gelegt wird. Songs wie dem angesprochenen „Pull Me Under“ oder auch „Take The Time“ wurden dabei eine Frischzellenkur verpasst und neu abgemischt, was den Songs einen etwas moderneren Anstrich verpasst, ohne sich jedoch allzu weit vom Original zu entfernen. Einige Tracks kommen in einem Single-Edit daher, was angesichts der oftmaligen Überüberlänge sich positiv auswirkt, möchte man doch möglichst viele Tracks auf einer Scheibe hören. „Endless Sacrifice“ ist somit mit über elf Minuten das längste Stück und zeigt all die musikalischen Spielereien mit denen das New Yorker Quintett seit zwei Jahrzehnten allen anderen Prog Metal Bands die Butter vom Brot spielt. CD 2 stellt die „Light Side“ dar, hier kommen also die etwas ruhigeren Töne zum Vorschein. Während die erste CD zum Rocken, lädt CD 2 zum Träumen und Entspannen ein, ohne jedoch auf die filigrane Gitarrenarbeit und die dynamischen Songstrukturen verzichten zu müssen. James LaBrie’ Gesang ist einfach eine Wucht und zeigt in welcher Liga diese Band spielt – in ihrer eigenen. Ganz großes Kino wird hier zelebriert, die Perfekte Gradwanderung zwischen Mainstream und wahrer Kunst. Neben vereinzelten Remixes, befindet sich mit „To Live Forever“ als besonderes Bonbon eine 1994 exklusiv in England erschienende B-Seite. Jedem Musikfan sei dieses Doppel-Album wärmstens empfohlen. Klar, der Hardcore Dream Theater Fan wird sicherlich eh alle Scheiben sein Eigen nennen und könnte auf diese Veröffentlich verzichten. Doch alle anderen wird ihr ein einzigartiger Überblick, auf eine der wertvollsten Bands des Planeten gegeben. Ran an den Speck, unvergleichliches wartet auf euch!