Benannt nach einem Kunstwerk von Andy Warhol, kredenzen uns Double Elvis ihre 5-Track-EP als kleinen Leckerbissen, der Hunger auf mehr machen soll. Doch so richtiger Hunger mag sich bei dem Verzehr der "Vampyre Songs"-Vorspeise, die die Franzosen darbieten, nicht einstellen. Eher dreht sich einem leicht der Magen. Zumindest all denen, die aufgekochte Altherren-Rock-Pop-Suppe nicht wirklich gut vertragen… Da ist also dieses Duo, bestehend aus Jean-Christophe Boccou und Gwenn Mercier-Zuliani, das sich vor ca. vier Jahren gegründet und sich der Wave-Rock-Richtung verschrieben und nun eine EP hervorgebracht hat. Eine EP, deren Titel eines gemeinsam haben: eine riesige, massive Soundwand, die den Hörenden nieder drückt. (Aber vielleicht gefällt dieser monströs aufgeblasene Sound ein, zwei Menschen.) Hin und wieder hört man ein paar nette Melodien und radiotaugliche Refrains. Auch eint der Gesang die Titel. Denn der Gesang von Double Elvis erinnert immer wieder an eine verunglückte Misch-Kopie von Per Gessle und Billy Corgan. Solange man noch rätselt, nach wem das klingt, ist es interessant. Danach ersetzt Langeweile das Rätselvergnügen. Denn wirklich etwas zu bieten haben die Franzosen nicht. Makabererweise ist "Virginia Tech" der beste Titel dieser EP, das Instrumental, das mit Nachrichtensamples unterlegt ist, die den Amoklauf von 2007 an der Virginia Tech schildern. Überhört man die drei Menschen, die da in der Liveversion klatschen, öffnet sich einem eine wunderbar warme Melodie, die es schafft den Hörer für einen kurzen Augenblick zu entführen. Was sich mit dem anschließenden Song "The Art Of War" schnell wieder erledigt hat, da möchte man nämlich nur noch weit weg von Double Elvis sein und ringt mit der Frage: Springe ich oder fliegt die CD aus dem Fenster? – Also ich habe meine Entscheidung getroffen.