Erst kam die Freude ob der Nachricht, dass neben Fractured auch Dismantled mit einem neuen Album aufwarten werden. Dann kam mit den Vorberichten die Sorge, dass Gary Zon auf den Hellectro-Zug aufgesprungen und damit für einen Teil seiner Fans verloren ist. Zuletzt siegte die Neugier auf „“The War Insinde Me“. Nach einem Intro gibt es mit “Insecthead” direkt mal voll auf die Fresse. Wie zur Beruhigung folgt das ruhige Disease, nur um vom stressigen „The Whore Inside Me“ abgelöst zu werden. So geht es hin und her, gerade so zusammengehalten vom wieder an Trent Reznor erinnernden Gesang. Was etwas nervt, sind die ständigen Wiederholungen von einzelnen Textpassagen, zum Beispiel in „Bathroom Floor“. Die ruhigeren Stücke gefallen mir am besten, „Scrape The Bullets“ wäre ein Anspieltips. Es ist nicht leicht “The War Inside Me” zu folgen. Es ist laut Gary Zon sein bisher „größtes Fuck You an die Welt“ und entsprechend chaotisch. Auch musikalisch. „Kill Or Be Killed“ ist furchtbar öde, hat dann aber plötzlich ein interessantes Ende, das perfekt zum schleppenden „Can´t See The Top“ überleitet. Ein Song, der nach vier Minuten ebenfalls total kippt. In eine Art akustische Spielfilmsequenz, in der ich mir den Protagonisten Gary Zon vorstelle, wir er nach einem gerade begangenen Mord im Dunkeln eines Hausausgang die Ankunft der Polizei beobachtet. Das alles ist abwechslungsreich, aber auch sehr anstrengend. Da hat sich der Hörer die Pianoballade „Black Heart“ als Abschluss redlich verdient. Es ist nicht alles neu im Hause Dismantled und vor allem ist nicht alles schlecht. Der Zorn des Masterminds ertrinkt nicht in einem Bassgewitter, oder wenn nur in erträglichen Ansätzen. Trotzdem bin ich von diesem Comeback trotz einiger überdurchschnittlicher Tracks nicht begeistert. Das kann aber auch an meinen überzogenen Erwartungen liegen. Die neue Fractured ist in jedem Fall besser.