Soziale Phobien in den verschiedensten Ausprägungen sind die Themen der Songs auf dem zweiten Album von Dioxyde: "Social Phobia". Und in der Tat schafft es Marco Calvo, der Kopf hinter Dioxyde und einer der Livekeyboarder von Suicide Commando, auf "Social Phobia" eine selten beklemmende und aggressivie Atmoshphäre zu erzeugen, die die Inhalte (zumindest der englischsprachigen Songs; für die spanischen kann ich es leider nicht beurteilen) optimal transportiert. Monotone treibende Sequenzen gepaart mit aggressiven Vocals, hysterisch-paranoid anmutenden Samples ("Helpless") und Songstrukturen, die ihre Nähe zu Johan van Roy nicht verleugnen wollen erzeugen eine düstere, intensive Stimmung der man sich nur schwer entziehen kann. Wenn auch die musikalische Ähnlichkeit zu Suicide Commando sehr auffällig ist, so besitzen die 114 Songs doch eine gewisse Eigenständigkeit, die auch darin begründet sein dürfte, daß Marco Calvo sehr gekonnt mit 3 verschiedenen Sprachen spielt. Auf jeden Fall ist Dioxyde hier ein abwechslungsreiches interessantes Album gelungen, das sich zu keiner Zeit hinter den Größen des Genres verstecken muß und dank seines eigenen Charakters sicherlich viele für sich begeistern dürfte. Anspieltips sind der Opener "Helpless", das sehr intensive "11 M", "Geist", "Invasive Therapy" und "Aftermath". Auch die Bonusremixe von Tactical Sect, Agonoize und Feindflug sind ziemlich gelungen. Wer auf Düsterelectro à la Suicide Commando steht, dürfte an "Social Phobia" Gefallen finden.