Mit ihrem Debut „The sound of crash“ konnte das Trio Din [A] Tod 2007 bereist einige positive Kritiken einheimsen. Das Album war eine experimentierfreudige Elektroreise mit einigen Abstechern in alte Wave oder Minimal Zeiten. Leider konnte das Album nicht ganz überzeugen, da sich neben richtigen Krachern auch einige Rohrkrepierer auf dem Album befanden und noch nicht so ganz klar war, für welches Genre sich die Berliner nun entscheiden wollen. „Westwerk“ steht nun in den Regalen und nicht nur das Cover ist düsterer geworden. Das zweite Album hat nun das geschafft, was „The sound of crash“ missen ließ – eine klare Richtung. Als retro kann man den Sound nun entgültig bezeichnen und der Hörer hat weniger das Gefühl, eine Elektroformation im Jahre 2009 vor sich zu haben, sondern vielmehr ein Goth/Wave Projekt der 80er. In fast allen Songs wird die E-Gitarre eingesetzt, meist klingen die Drums eher nach Dr.Avalanche und nicht nach VNV Nation und die Synthies sind einfach nur gut. Prägnante Bassgitarrenläufe beim Titeltrack erinnern eindeutig an die Sisters of Mercy zu „Alice“ Zeiten, Girls under Glass und das Zusammenspiel von Synthies und Gitarren kommen einem während des Hörens schnell in den Sinn und dass die Band Joy Division mag, merkt man spätestens beim äußerst gelungenen Cover von „Warsaw“. „Westwerk“ ist durchgehend gelungen, es gibt eigentlich kaum Ausfälle wie das etwas anstrengend-schiefe „Fertile, yes!“. Einzig die eher pessimistische Grundstimmung wird wohl einigen, die die eher fluffige Leichtigkeit des Vorgängers mochten, sauer aufstoßen. Dafür klingt die Band aber eben um einiges reifer und professioneller. Ich sage von Herzen ja zu „Westwerk“ - selten hat es ein Album so schön geschafft, dem Motto eines ihrer Lieder „Vorwärts, wir müssen zurück“ so schön gerecht zu werden wie dieses. Freunde der genannten Bands, die Goth Rock und Wave der 80er bis heute lieben, sollten unbedingt reinhören. Anspieltipps sind dabei „Some kind of hate“, „Westwerk“, „Glory in the highest“ und das recht elektrolastige „Flames on calvary“.