Fünfzehn Singleauskopplungen, sechs Studioalben, dazu Live- und Best-Of-CDs, DVDs und mehrere hunderte Konzerte und Festivalauftritte in Deutschland, Polen, Tschechien, der Schweiz und Österreich – und das innerhalb von fast 20 Jahren Bandgeschichte. Die Rede ist von der Alternative-Rock Band Die Happy, die sich 1993 mit dem Gitarristen Thorsten Mewes, dem Bassisten Julian Rosenthal, dem Schlagzeuger Marcus Heinzmann und der Sängerin Marta Jandová gründete. Seit 1999 gibt es die Band in ihrer heute noch aktuellen Besetzung, bestehend aus Marta, Thorsten und den beiden hinzugekommenen Ralph Rieker (Bass) und Jürgen Stiehle (Schlagzeug). Die Band, die sich lange am Vorbild der Guano Apes messen lassen musste und - glaubt man den Kritikern - nur in deren Schatten stand, erarbeitete sich einen stetig steigenden Bekanntheitsgrad und eine mit ihnen wachsende Fangemeinde. Im Laufe der Jahre avancierte die aus Ulm stammende Gruppe zu einer der landesweit aktivsten Livebands ihres Genres. Kein Wunder, dass sich da ganz schnell einige Shows zusammenläppern. Und so kommt es, wie es kommen musste: Zu (und von) ihrer 1000sten Show veröffentlichen Die Happy eine Live-CD - wahlweise mit DVD - aufgezeichnet am11.02.2012 in ihrer Heimatstadt, in der sie das Jubiläum mit vielen bekannten Musikern und Bandkollegen feiern. Auf der Live-CD findet sich eine Einteilung in Soft und Hard. Der erste und leider viel zu kurz geratene Teil umfasst dabei ein Akustik-Set, bestehend aus fünf Songs. Besonders hervorheben lassen sich hier das Mashup-Duett "Whatever/Halt dich an mir fest" von Marta Jandová und Johannes Strate (Revolverheld) wie auch der Titel "Frozen Tears", bei dem Eric Fish (Subway To Sally) assistiert und dem Song ein mittelalterliches Flair einhaucht. Der zweite Teil, Hard, startet mit dem energiegeladenen "Blood Cell Traffic Jam", den Marta zusammen mit Philipp Volksmund (Die Fraktion) schmettert. Ebenfalls sehr hörenswert präsentiert sich das Zusammenspiel aus Marta und Jennifer (Jennifer Rostock) beim Die Happy-Klassiker "Cry For More" oder bei „Good Things“ im Duett mit Doro Pesch. Nett auch der Titel "Otazky", den Jandovás Vater Petr Janda gemeinsam mit ihr vorträgt. So richtig gut zur Geltung kommt die Livemusik mit der visuellen Umsetzung durch die DVD nämlich dann, wenn man das gelungene, muntere und sympathische Zusammenwirken der Sängerin mit den Gastmusikern sieht. Einen weiteren wichtigen Grund, sich als Käufer im Zweifel für die CD/DVD-Version zu entscheiden, liefern die Bonus-Songs, die die CD nicht enthält. Zum Beispiel das Guano Apes-Cover "Open Your Eyes" bei dem mit Schlagzeuger Dennis Poschwatta und Gitarrist Henning Rümenapp - wo war eigentlich Sandra Nasic? - die Hälfte der Apes Die Happy unterstützen und nebenbei gleich mal mit dem "Gerücht" aufräumen, dass zwischen den beiden Bands immer Krieg geherrscht hätte. Schließlich tragen auch das Bonusmaterial mit und über die Band am Ende des Konzerts und der normale Kaufpreis dieser Veröffentlichung dazu bei, dass dieses qualitativ hochwertig produzierte Werk Abnehmer finden wird – auch wenn nicht alle 35 Songs gleichmäßig überzeugen.