Im Dezember 2001 fand das letzte Konzert von Die Art in der Moritzbastei Leipzig statt. Eine der großen ostdeutschen Bands verabschiedete sich aus dem Showbiz und hinterließ der Nachwelt ein letztes Werk mit vielen ihrer großen Hits und den letzten zwei Studiotracks. In der damaligen DDR schon zur (Underground-)Kultband erhoben, konnten Die Art nach der Wende auch die Besucher ihrer Gigs in den USA und Kanada überzeugen. Die Band hat sich mit selbst kopierten Tapes hochgearbeitet und scheiterte damals an einem Plattenvertrag durch einen nicht systemkonformen Song ("Wide Wide World"), der von den Staatsorganen als eine Aufforderung zur Republikflucht verstanden wurde. Um so mehr schade also, dass dieses Kapitel Musikgeschichte nun geschlossen ist. Musikalisch lassen sich Die Art dem Punk-Rock bzw. Post-Punk zuordnen. Da (zumindest früher) viele Bands dieser Musikrichtung nicht gerade bekannt für ihre Beschönigungen gesellschaftlicher Umstände waren, ist es verständlich, dass Die Art nicht unbedingt auf Begeisterung bei den Führungsorganen der DDR stieß. Das waren z.B. Songs wie "Tristesse Moderne" und "Black Dust", das die damals heruntergespielte aber teilweise ziemlich extreme Umweltverschmutzung durch den Kakao zieht oder auch das schon erwähnte "Wide Wide World", in dem von ungestümer Reiselust die Rede ist. "Last Live Sequences" beinhaltet zahlreiche Die-Art-Hits und anhand der hier festgehaltenen Atmosphäre auf ihrem letzten Konzert ist zweifelsohne klar, dass etliche Fans dieser Band nachtrauern werden. Abseits von immer wieder hervorgekramten Bands wie Karat oder den Puhdys gab und gibt es in den neuen Bundesländern eben auch Bands, die was zu sagen haben und die mit ihrer Musik mitreißen können. Es gibt zwar musikalisch nichts wirklich Neues auf "Last Live Sequences" zu entdecken, aber hier stehen die Texte im Vordergrund, obwohl vielleicht einige Hörer in den alten Bundesländern nicht immer den Hintergrund diverser Songs erkennen oder verstehen werden.