Nachdem das letzte Studioalbum "Two" von De/Vision nicht gerade sehr ruhmreich unserer Kritik standgehalten hat, steht nun ein neuer Sprössling von Steffen und Thomas ins Haus. "remixed" heißt das neue Album und enthält 10 Songs aus den Jahre 1993-96. Die Band hat die Stücke neu eingesungen und von Jose Alvarez Brill, dem Produzenten von Wolfsheim und De/Vision, durch den Wolf drehen lassen. Dazu gibt es noch die unveröffentlichte Singleversion von "Blue moon '99". Das besondere an dieser CD ist, dass nicht Band oder Produzent die Auswahl der Tracks getroffen haben, sondern die Fans. Die konnten nämlich bei einer Umfrage auf der De/Vision-Homepage ihre Lieblingssongs angeben. Die Favoriten waren dann letztendlich 11 der besten De/Vision-Songs. Wie sollte es auch anders sein, wenn die Fans die Songs bestimmen können... Ob einem allerdings die Remix-Versionen gefallen, sollte jeder selbst entscheiden. Wer eiserner Fan der alten Platten ist, dem werden sich vielleicht anhand der Beats in "Endlose Träume" die Haare sträuben, andere werden es wiederum lieben. Die meisten Stücke sind wirklich liebevoll "restauriert" und in eine moderne Richtung gelenkt worden und haben dabei ihren Reiz nicht verloren. Etliche der Tracks wird man wohl in einigen Clubs zu hören bekommen. Der Insomnia-Mix von "Endlose Träume" ist dabei einer der Topkandidaten. Auch "Bleed me white" hat durch die neue Interpretation wieder verdächtiges Hitpotential, obwohl der Song nun schon sechs Jahre alt ist. Vor allem mit der Bonus-CD hat "remixed" Beachtung verdient. Hier finden sich noch einmal 10 Remixes von Bands wie Beborn Beton, Colony5 oder Psyche. Das Album ist zwar kein Ersatz für Platten wie "Unversed In Love" oder "World Without End", beinhaltet aber viele interessante Auslegungen alter Songs. Ob die begrenzende Zeitspanne von 1993 bis 1996 als Abwertung für Alben wie "Monosex" oder "VOID" gewertet werden kann, ist fraglich, denn in diesem Zeitraum veröffentlichten De/Vision die ersten Songs beim Label "Strange Ways". Genau diese Periode soll auf "remixed" noch einmal zu neuem Leben erweckt werden. Trotzdem wäre der ein oder andere Remix eines neueren Stückes einen Vergleich wert gewesen.