Es gibt so Reviews, da kann man nur Dresche beziehen. Und genau das hier ist so eines. Designer Violence sind zwei niederländische Damen, die Wert darauf legen, dass sie queer-feministisch agieren. Soweit, so gut. Ich weiß nicht, warum man so etwas immer auf seine Fahne schreiben muss, dient es doch lediglich dazu sich selbst zu erklären. Und hier ist der erste Punkt, den ich nicht mag. Genau durch diese Labelisierung im Vorfeld habe ich schon eine Grundannahme zur Musik und bin somit der eigenen Phantasiebildung beraubt. Aber soll Kunst nicht die Phantasie anregen?

Aber darum muss ja die Musik nun nicht schlecht sein... ist sie aber leider. Alles, was man hier zu hören bekommt gab es schon einmal weitaus besser. Zumal der Gesang irgendwie nur hingerotzt und trotzig klingt. Das kann man mal machen, auf die Dauer einer ganzen Veröffentlichung nervt es aber dann doch. Dazu herrscht überall gepflegte Langeweile, kein Titel bleibt irgendwie im Kopf oder im Ohr. Laut Ankündigung ist die Veröffentlichung die Reflektion der beiden Protagonistinnen auf die politischen und kulturellen Veränderungen des vergangenen Jahres. Und das erklärt es ein wenig, durch Corona war wohl nicht soviel los.

Es gibt genug Bands, die beweisen, wie gut man Industrial machen kann. Sei hier nur mal am Rande Skinny Puppy erwähnt. Designer Violence gehören nicht dazu. Was ich hier geboten bekomme, ist dilletantisches Soundgebrösel. Man muss eben nicht nur wütend klingen wollen, man muss es auch beherrschen das zu transportieren, nur so wird es durch die Hörer abgenommen.

Meiner Meinung nach ist "Televised state lies" kein Grund sich näher mit dem Schaffen von Designer Violence auseinanderzusetzen. Der queer-feministischen Weltbewegung kann die Veröffentlichen auch keine neuen Facetten verleien, denn letztlich zählt bei Kunst nun einmal die Kunst und nicht das Label, welches man verkaufen möchte. 

Eine eigene Meinung kann sich jeder bei Bandcamp bilden.