Den Sorte Død stellt die Zusammenarbeit der Projekte Offermose und Angst dar und ist mir seit 2019 bekannt, als das wunderbare ‚Undergangen‘ veröffentlicht wurde. Anders als Offermose, das ich bisher nur vom 2017er ‚Ofring I Sverige‘ kannte und als „okay“ abgespeichert habe und Angst, von dem ich nicht wirklich etwas fand, das zu erwähnen sich lohnen würde, habe ich inzwischen alle vorausgegangenen Veröffentlichungen von Den Sorte Død erworben. Will heißen: ich habe mich gut in die bizarre, kalte und sehr zurückgenommene Klangwelt, die die beiden Herren auf den Alben entwickeln, eingehört und dementsprechend freute ich mich nun auf die selbstbetitelte Veröffentlichung Nummer vier.

Ja, was ist hier zu hören? Vorgestellt wurde mir Den Sorte Død in einem Forenbeitrag zum Thema Dungeon Synth, aber das streichen wir bitte gleich wieder. Vielmehr stellt die Musik eine sedierte  und isoliert-pessimistische Version der Klangwelten Jean Michel Jarrés, Vangelis oder Tangerine Dream dar. Das, was man Ende der 70er als futuristische Sounds beschrieb bildet hier das Fundament für meditative Monotonie. Rein instrumental, häufig mit sich wiederholenden melodischen Bildern auf Albumlänge sind die knapp 40 Minuten keine Sammlung von acht separaten Stücken, sondern eher ein einziges Stück, unterteilt in acht Kapitel. Mir kommen beim Genuss Bilder alter Science Fiction Klassiker wie Blade Runner oder Alien in den Sinn, die Isolation des Raumen, die Wirkung der Einsamkeit auf dem Menschen. Die Musiker selbst beschreiben den Sound noch etwas abstrakter:

„From the dying embers of the firestorm. Billowing black clouds enshroud the charred remains. Waves from the howling abyss, carves a monument in the helpless shore. Eternally pounding with unstoppable force. A bright light hovers in silence. piercing the empty sockets of our skinless skulls. In it's wake the Maelstrom fire dwindles, leaving all life consumed, ushering in a new age of blistering cosmic emptiness.“

Auch 2021 sind Den Sorte Død erwähnenswert und lohnend. Insbesondere „Evigt mörker“, „Det tabte slag“, der Titeltrack und „I de förlorade årtusenden“ bewegten mich auf ihre eigenwillige Art und Weise. Und dennoch: ‚Undergangen‘ gefiel mir als Gesamtwerk deutlich, kam mir doch schlüssiger vor. Auf vorliegendem Album nicke ich ab und an weg, habe Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben und wünsche mir etwas mehr Greifbarkeit und vielleicht den ein oder anderen Effekt mehr. 39 Minuten homogene Klangmasse kann sehr lange dauern und ich werde nur noch zu oben genannten Stücken zurückkehren, wenn ich mit dieser Kritik am Ende bin. Reinhören kann und sollte man sicherlich, wenn man Ambient und die oben erwähnten Klangpioniere und ihre Sounds schätzt – bei Gefallen aber unbedingt das Vorgängeralbum mitnehmen!

 

Den Sorte Død

Den Sorte Død

 

09.03.2021

Cyclic Law

 

https://densortedoed.bandcamp.com/album/den-sorte-d-d

 

01. Evigt mörker
02. Intet liv
03. Det tabte slag
04. Forladt af forlængst slukkede stjerner
05. Den sorte død
06. I de förlorade årtusenden
07. Stille mot dödens horisont
08. Kosmisk håbløshed