Ursprünglichkeit ist eine Frage der Definition. Deathboy haben sich ihre eigene Originalität definiert. Aus der Hardcore-Ecke stammend, sind die vier Engländer dazu übergegangen, ihrer aggressiven Ader einen ausdrucksvolleren Sound zu verpassen und spielen nun in der Industrial-Liga. Dass sie sich hier nicht zu verstecken brauchen, dürfte nach dem ersten Hören ihres Debütalbums "Music To Crash Cars To" schnell klar werden. Ob man nun dazu unbedingt sein Auto schrotten muss, um in den vollen Genuss der Musik zu kommen, sei dahingestellt. Sicher ist jedoch, dass Scott Lambs Stimme eine gewisse, nicht zu leugnende Affinität zu derselben von Trent Reznor aufweist, der bekanntlich mit Nine Inch Nails weltweit abgeräumt hat. Breakbeat, Punk, Hardcore und natürlich Industrial vereinigen sich auf dem Album zu einer geballten Ladung, die zwar nicht immer ihr Ziel erreicht, aber dennoch überzeugen kann. "Computer #1" oder "Change (Apocalypse Remix)" offenbaren sehr deutlich das Potential von Deathboy und zeigen, dass die vier Jungs es auch verstehen, melodiöse Songs zum Besten zu geben. Letzterer könnte sogar der EBM-Fraktion Konkurrenz machen. Dennoch können Deathboy ihre Ursprünge nicht verbergen und setzen wiederholt auf harte Gitarrenriffs, die durch das Programming von Scott Lamb aufgepeppt werden. Auf "Music To Crash Cars To" lassen sich gewisse Ähnlichkeiten zu anderen Bands des Genres entdecken und doch bewahren sich Deathboy durch ihre Bissigkeit und Individualität ihre Eigenständigkeit. Um sich eine eigene Meinung über die vier Briten zu bilden, sollte man entweder deren Homepage besuchen, die zu allen Tracks mp3-Snippets bereit hält oder unter http://www.mp3.com/deathboy nachschauen.