D.B.P.I.T. - der bekannte post-industrielle Trompeter aus dem schönen Italien, auch in echt bekannt als Flavio Rivabella, ergänzte im Oktober 2008 sein schon auf mehr als ein Dutzend angestiegenes VÖ-Verzeichnis um "Alien Symbiosis". In diesem Fall handelt es sich um ein Split-Release, da Xxena mit von der Partie ist. Das erste Mal ist sie im musikalischen Kontext umtriebig, da sie ansonsten nur mit Grafikdesign, Malerei und Videos zu tun hat. Umso interessanter erscheint der Ansatz, noisige Ideen fernab der gewohnten Umgebung mit XXenas altem Laptop und Geräuschen von Spielzeugen, Toilettenspülungen, Haartrocknern, Tastatur-Tippgeräuschen, aller möglicher Stimmen und vielem mehr in "Alien Symbiosis" zu integrieren. Im Rahmen des experimentellen Ambients, der stark von Noise-Anteilen dominiert dennoch fast noch stärker dem Experimental, also unstrukturierten Songcollagen frönt, ist es sehr erstaunlich, dass das Werk um einiges hörbarer als vergleichbare Produktion dieser Genres sind. Und wie auch die ersten Star Trek TOS-Folgen mit einer noch aus dem Ganzen gefeilten Kulisse aufwarteten, ist man fasziniert, wie oben genannte Allerweltsgeräusche in arg verfremdeter Bearbeitung die Atmosphäre einer sich auf einem unbestimmten Grad einer evolutionären Stufe befindlichen Vereinigung irgendwelcher Fremden oder eben auch Außerirdischen generieren und den wahren bzw. auch Hardcore-Sci-Fi-Fans das Kopfkino fast von selbst einschalten lassen. Bizzar, futuristisch, anarchisch, leicht chaotisch, doch auch rhythmischer als die gängigen Produktionen stereotyp darauf herumreiten ist "Alien Symbiosis" ein guter Einstieg für all diejenigen, die sich noch nicht richtig mit diesem eher sperrigen Musikfeld anfreunden konnten aber es doch gern probieren würden. Mit vier Titeln und einer Gesamtspielzeit von ein bisschen mehr als 40 Minuten wird sofort klar, dass die Titel über echte aber auch gefühlte Längen verfügen (müssen), die bei "Multiple Chemical Sensitivity" durchaus grenzwertig sind. Wenn sich allerdings der basslastige, fast schon melodisch anmutende Sequenzer-Sound zusammen mit den immer wieder heftig darübergleitenden Geräuschflächen vereinigt, wird die Monotonie davonjagt, wenn man es schafft vorher in den Track einzutauchen. So macht das Hören Spaß, ansonsten wird es anstrengend. Für Fans ist Eile angesagt, denn die CD-R ist auf 100 Stück limitiert.