Doom-Metal ist eine schon rechte alte Form des Heavy Metals, denn bereits Black Sabbath werden u.a. als Begründer des Stils genannt. Bald schon folgten Bands wie My Dying Bride, Anathema oder Winter, die Death und Doom kombinierten und damit eine recht düstere Art von Musik schafften, die oftmals Verderben, Verzweiflung und na klar, Dunkelheit ausdrückt. Aber auch die eher traditionellen Bands, die Black Sabbaths Stil fortführten, müssen erwähnt werden. Das wären zB. Cathedral, Candlemass und St. Vitus. Und Dawn Of Winter bedienen besonders die Anhänger dieses traditionellen Stils, der auch im Gegensatz zum Death-Doom mit eher hoher und klarer Stimme vorgetragen wird. Die deutsche Band wurde bereits 1990 als "Cemetery" gegründet, bald erfolgte jedoch die Umbenennung, denn klaro: Dieser Name war erstens schon mehrfach vergeben und zweitens nicht grade sonderlich originell. Man spielte mehrere Tonträger ein, war auf einigen Samplern vertreten und auch an Live Gigs mangelte es nicht. Seit dem letzten Album "Doomcult Performance" sind allerdings schon 5 Jahre ins Land gezogen. Dawn Of Winter bieten hier dem Freund der schleppenden und elegischen Metal - und Rockklänge (nicht alles ist knochenhart), eine lohnenswerte Anschaffung. Das Tempo wird allerdings doch öfters mal angezogen, so dass hier durchaus auch flottere Passagen zu genießen sind. Der Sänger Gerrit P. Mutz ist übrigens auch bei der "Truemetal" Band Sacred Steel tätig, d.h. welche Art der Vocals hier zu erwarten sind, sollte klar sein. Kein Gegurgel und Gegrunze, sondern richtiger Gesang, wenn mir auch persönlich Growls bei solcher Musik eher liegen. Geschmackssache. Aber der Mann macht seine Sache doch richtig gut, da es mit den etwas tieferen Gitarren recht gut harmoniert. Schön auch die Variationen die teilweise eingebaut wurden, wie z.B. beim Hexenjäger Song "The Oath Of The Witch". Dieser ist auch einer meiner persönlichen Faves auf der Scheibe. Thematisch werden wohl u.a. die Themen Gott und Religion beleuchtet. Vor starken Ausfällen an der musikalischen Front braucht hier nicht gewarnt zu werden. Produktion und Spiellänge sind ebenso im grünen Bereich. Mir gefällt das Album richtig gut, sogar an die Stimme habe ich mich gewöhnt. Sicher, Innovationspreise werden die vier Jungs nicht gewinnen können. Aber das muss ja auch nicht immer sein. Wer ein Album gefüllt mit purem Metal sucht, ohne Keys, Violinen oder Frauenstimme, kann hier getrost zugreifen. Confess - save yourself!