Kaum ein halbes Jahr ist es her, dass die Folk-Metaller von Harpyie mit ihrem Coveralbum Minnewar die Fans in die geheimnisvolle Megalopolis Knight City entführt haben und nun
steht gleich der nächste Longplayer ins Haus. Doch während der Vorgänger noch futuristisch und farbenfroh daherkam, werden zum Winter hin die neonfarbenen Leuchtstoffröhren in Ostwestfalen ausgeknipst und dafür schummrige Gaslaternen entzündet.

Mit ihrem neuen Werk Blutbann wenden sich Harpyie wieder den düsteren Themen zu. Auf insgesamt 12 Tracks erwarten den Hörer schaurig schöne Geschichten über Vampire, Mörder und Geister. Es geht um Liebe, Tod und Angst, aber auch um Zusammenhalt und das Überwinden der eigenen Dämonen. Stets untermalt von dem wuchtigen und epochalen Folkmetal-Sound, den man von der Band in den letzten Jahren gewöhnt war, nur das er dieses Mal passend zur Thematik noch etwas böser und aggressiver aus den Boxen dröhnt. Harpyie setzen mit ihrem siebten Studioalbum den eingeschlagenen Weg konsequent fort, blicken dabei aber auch etwas auf vergangene Zeiten zurück. So lässt die Band auf Blutbann den Geist des 2015er Werkes Freakshow wieder ein wenig aufleben, ohne dabei allerdings die Entwicklungen der letzten Jahre zu vergessen. Blutig, düster, aggressiv! So klingen Harpyie anno 2022.