Keine Ahnung, ob Jean-Benoît Dunckel der Wortwitz bei der Namensgebung seines Soloprojekts bewusst war. Aber es ist davon auszugehen. Schließlich ist neben Nicolas Godin der andere Teil des französischen Erfolgsduos Air dafür viel zu clever. Bevor nun jemand ffalsche Schlüsse zieht: Air besteht weiter und wird voraussichtlich im nächsten Jahr ein neues Album veröffentlichen. Zeitiger konnte es leider nicht werden, da die beiden Musiker unter anderem mit den Arbeiten an Charlotte Gainsbourgs neuem Album beschäftigt waren. Jean-Benoît Dunckel benutzt Darkel als Ventil für seine Ideen, als Auffangbecken für sein kreatives Potential. Aber, und das wird niemanden wirklich überraschen, Darkel kommt das ein oder andere mal schon verdächtig nah an Air heran. Trotzdem schlägt Darkel eine andere Richtung ein. Mal belebter, mal tiefgründiger spielt Darkel mit verschiedenen musikalischen Richtungen, ohne sich wirklich gezielt für eine zu entscheiden. Darkel variiert dabei auch seinen Gesang und passt ihn der jeweiligen Stimmung des Songs an. Diese reicht von abgründig melancholisch mit Klavierbegleitung wie bei "Some Men" oder "How Brave You Are" bis hin zu beschwingt fröhlich bei "My Own Sun" mit Claps. Einige der Songs und besonders letzterer erinnern ein wenig an die späteren Beatles. Aber Darkel eght noch einen Schritt weiter und klingt bei "TV Destroy" ungewohnt rockig. Bass und Gitarre verleihen dem Song die notwenige Kraft. Man merkt richtiggehend, wie Darkel solche Songs am Herzen gelegen haben müssen. Dennoch überwiegt die ruhige Seite auf seinem Debüt und lässt den Hörer zu höheren Sphären hinwegschweben. Man schweift mit den Gedanken ab und verliert mehr als einmal den Fokus zur Musik. Manchmal fehlt eben ein wenig das Spannungsmoment in Darkels Musik. Aber es gibt einige ungemein starke Songs auf diesem Album, die hoffentlich nicht untergehen, sondern als Single veröffentlicht werden.