Da schau her - eine weitere Band aus der Vergangenheit taucht wieder auf (wie der Phönix aus der Asche?). Diesesmal Dark Orange, die in den 90ern recht erfolgreich und bekannt waren. Sie standen bei Hyperium unter Vertrag, dieses Label verschrieb sich gotischen, wavigen und folkigen Klängen. Und es gab auch die sog. \"Heavenly Voices\" Sparte des Labels, welche sich ruhiger, verträumter und teilweise düsterer Musik mit Frauengesang widmete. Dark Orange gehörte zusammen mit Bands wie Chandeen oder Love Is Colder Than Death u.a. zur Speerspitze der Richtung. Da gab es durchaus sehr schöne Musik zu entdecken, damals. Nun sind die beiden Musiker d.h. Sängerin Katrin-Elna und Dirk Odu zurück. Soundspezialist Olivier Goyet und Bassistin Michelle aus Frankreich verfolständigen das aktuelle Lineup. Als Gäste wirken noch Musiker von And Also The Trees und ein Herr von den Cocteau Twins mit, das sind (oder besser waren?) recht bekannte Namen in der früheren Wave Szene. Also da kann doch sicher nichts schlechtes bei rauskommen! Tut´s auch nicht. Klarerweise werden die Songs von der schön angenehmen Stimme Katrin Elnas getragen, aber auch sehr gut gefallen die waveigen Gitarren, welche sich passend ins von vielen netten Flächenklängen getragene Klangbild einpassen. Drums und Bass tragen hier eher eine unterstützende Rolle bei und stehen auch nicht im Vordergrund. Aber wer ein wenig älter ist und in der 90ern in der Szene involviert war, der sollte sich an den Stil eigentlich noch errinnern. Für Newcomer, welche diese oder andere der genannten Bands noch nicht kennen, wäre es durchaus mal ein paar Minuten wert um auf Myspace reinzuhören. Das Album fließt schön vor sich hin und hat auch einen inneren Zusammenhang der das am Stück hören nahelegt. In der Natur der Sache liegt es allerdings, dass es hier doch am letzten Kick fehlt, ich hätte evtl. doch zumindest 1-2 flottere und kraftvollere Stücke mit aufgenommen. Aber auch so ist \"Clouds, Paperships And Fallen Angels\" natürlich eine runde Sache und die Qualität sämtlicher beteiligter Musiker steht ausser Frage. Daher auch die hohe Bewertung mit einem Nostalgiebonus. Anspieltipps sind hier nicht unbedingt nötig, da das Album ein Gesamtkunstwerk darstellt - ich neige aber dazu die Titel in der ersten Hälfte zu bevorzugen. Es kann sein, dass sich gegen Ende dann doch Ermüdungserscheinungen bei mir breit machen, da die letzten beiden Lieder auch mit die langsamsten sind. Das heisst natürlich nicht, sie wären schlecht.....aber im Gegensatz zu den zwei tollen Liedern am Anfang fallen sie etwas ab. Ist mir dann doch etwas zu ruhig auf Dauer, da man das Konzept wahrscheinlich zu eng gefasst hat, etwas flotteres zur Abwechslung wäre toll gekommen und hätte sicher auch den Bonus der hier aus Sympathie vergeben wurde, nicht nötig gemacht um auf 5 Punkte zu kommen. Nichtsdestotrotz sollte diese gute Band unterstützt werden.