Manchmal glaubt man, in bestimmten Genres könne es einfach nichts mehr Neues oder Bemerkenswertes geben. Dark Ambient ist so ein Genre. Diese düstere Musik erfährt zwar keinen massiven Ansturm, aber doch einen regen Zulauf, woraus man eigentlich schließen müsste, dass sich der Ideenreichtum irgendwann erschöpft.

Das schwedische Ein-Mann-Projekt Dahlia's Tear ist zwar noch ein recht junger Vertreter dieser Gattung, da das Projekt erst seit 2005 existiert, aber jetzt schon ganz vorn mit dabei. Mastermind Anil Emre Dedeoglu ist schon seit 1998 musikalisch aktiv und auch bei seinem Projekt Dahlia's Tear zeigt er wahren Arbeitseifer. "Under Seven Skies" ist bereits sein drittes Album in drei Jahren. "Under Seven Skies" ist eine atmosphärisch dichte, düstere und träumerische Meditation. Anil Emre Dedeoglu verwendet dazu einfache aber ergreifende Melodien, die er mit Streichern, Synthies und Klavier erzeugt. Ähnlich wie Vangelis auf seinem Bladerunner-Soundtrack hinterlegt Dahlia's Tear diese Melodien mit weiteren, gesetzteren Melodien und einem packenden Rhythmus. Dabei rollen die Songs ständig auf und ab, sind Ebbe und Flut zugleich und ehe man sich versieht, schweift der eigene Blick in die Ferne, beginnt man zu träumen und nachzudenken.

Die Songs des Albums erinnern manchmal ein wenig an die Klanglandschaften eines Pete Namlook, nur bei weitem nicht so minimalistisch. Durch die Fülle an Sounds und Wahrnehmungen entsteht vielmehr ein differenzierter Eindruck der sieben Songs bzw. der sieben Himmel, von denen das Album handelt. Eine ganz besondere Stimmung erzeugt Dahlia's Tear durch eine Vielzahl an Sprachsamples, die von Kinderlachen bis zu nervösem, gehetztem Atmen reichen. Dezent, aber sehr effektvoll sind die dunklen, männlichen Choräle, die "Under Seven Skies" einen sakralen Hauch verleihen. Nicht zu vergessen ist der Gesang von Carline Van Roos (Aythis) und Nephelia (Stellaria Fennica), der aber mehr gehaucht und ätherisch ist, als dass er stark ins Gewicht fällt.

Nephelia, der Anil Emre Dedeoglu dieses Album gewidmet hat, war neben dem Gesang auch für die Covergestaltung verantwortlich. Die erste Auflage des Albums erscheint im Digipack, ist auf 1000 Exemplare limitiert und ein unbedingte Kaufempfehlung wert!