Als 1997 das erste Album "Homework" von Daft Punk erschien, konnte so gut wie niemand etwas mit diesem Namen anfangen. Die Platte wurde zudem in einem Schlafzimmer aufgenommen (daher auch der Titel), was nicht gerade große musikalische Errungenschaften vermuten ließ. Aber "Homework" schlug weltweit ein wie eine Bombe und katapultierte Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter ganz nach oben in die Charts. Das Album verkaufte sich wie warme Semmeln und schon bald ging es auf Welttournee. Das Duo ist von Anfang an darauf bedacht, nirgends Fotos von ihren Gesichtern erscheinen zu lassen, eine Devise, der sie bis heute treu sind. Nach Hits wie "Around The World" oder "Burnin" wurde es erst einmal ruhig um die beiden Franzosen bis schließlich 2001 das zweite Album "Discovery" erschien, das nicht nur aufgrund der Anime-Videos von Manga-Legende Leji Matsumoto ein bombastischer Triumph wird. Die Single "One More Time" wird der bis dato größte Erfolg des Duos. Es folgen ein Live-Album und die DVD "Interstella 5555", eine Art Manga-House-Film. Im letzten Jahr dann der dritte Streich "Human After All", das mit mehr Ecken und Kanten als sein Vorgänger aufwartet und Hits wie "Robot Rock" oder "Technologic" enthält. Mit "Musique Vol. 1 1993 - 2005" veröffentlichen Daft Punk ihr erstes Best-Of-Album. Selbstredend sind darauf die meisten ihrer Hits enthalten. Über die Auswahl lässt sich allerdings streiten. Gerade beim "Discovery"-Album wird es schwer, da hier die Hits so dicht aneinandergereiht sind, dass man eigentlich das gesamte Album auf die Best-Of packen müsste. Um "Musique Vol. 1 1993 - 2005" nicht zu einem bloßen Alben-Verschnitt verkommen zu lassen, sind von einigen Songs die Radio-Edit-Versionen vertreten. Zusätzlich gibt es noch drei Remixe, die Daft Punk für andere Künstler angefertigt haben. Scott Groves stark an Squaredance erinnerndes "Mothership Reconnection" wird nach ca. einer Minute dermaßen der Daft-Punk-Stempel aufgedrückt, dass der Song eigentlich auch vom französischen Duo stammen könnte. Regelrecht hervor sticht der Mix von Ian Pooleys "Chord Memory", einem wahren House-Kracher. Genauso sanft 'housig' ist Gabrieles "Forget About The World". Der Song kann aber nicht mehr wirklich trumpfen. "Musique Vol. 1 1993 - 2005" ist somit zwar eine nette Zusammenstellung, aber man vermisst ein wenig das Besondere. Der Titel zumindest lässt vermuten, dass da noch ein weiteres Best-Of-Album folgen wird. Ob bald oder erst wieder in zehn Jahren ...wer weiß?