Moskowiter, Stalingrad Veteranen und St. Petersburger Revolutionäre: Aufgepasst! Hier gibt es elektronische Musik aus Eurer Heimat. Releases aus Russland sind nun nicht wirklich oft gesehene Gäste hier, deswegen nahm ich mich der Band Cyclotimia an. Das sind zwei tapfere Kämpfer an der Hardware Synth Front, zumindest sieht das auf der Webseite so aus, wo ein ganzer Haufen an benutzen Geräten präsentiert wird. Darunter auch hierzulande unbekannte russische Instrumente. Die Band scheint in ihrer Heimat schon so was wie Kultstatus zu besitzen, wenn man die lange Latte (ähem) an Veröffentlichungen sich anschaut. "Deja Vu" kann als der fehlende link zwischen dem nie veröffentlichten zweiten Album und dem dritten „"E$chaton" angesehen werden. D.h. Die Tracks sind samt und sonders schon vor einigen Jahren entstanden. Aber wie klingt „Deja Vu“ denn nun ? Nicht einfach zu beantworten. Hier liegt nämlich ein ganzer Hexenkessel an diversen Einflüssen und Zutaten vor. Ich zähle einfach mal auf: Ambient, Electro, Industrial, Soundtrack, Experimental, IDM.....Wobei mir die Arbeiten mit den eher ruhigen Tönen deutlich besser gefallen, denn diese eignen sich gut zum entspannen und sind auch deutlich strukturierter als einige andere Stücke, die irgendwie so klingen als hätte man versucht möglichst viele verschiedene Synthi Töne und Presets aneinander zu reihen und durcheinander zu würfeln. Gesang gibt es keinen, dafür einen Haufen TV,Radio und Filmsamples. Die ruhigen, ambienten Stücke bringen das Album dann auch glücklicherweise deutlich nach vorne. Wo ich vorher noch Schwierigkeiten hatte, überhaupt Zugang zu finden, offenbaren sich dann nach dem dritten Hören doch einige Perlen. Da aber doch recht viele dieser eher wirren, wie vom Zufallsgenerator ausgeworfenen Lieder einen recht großen Anteil der CD ausmachen, kann ich leider – trotz der wirklich anständigen Ambient und IDM Stücke – nur 4 Punkte vergeben. Anspieltipps meinerseits: „Same Place“, „Paradise X“, „Lament“ und „Metamorphosis“. Spielzeit: 56 Minuten, also okay.