Mit dem Vollzeitdebut "Godspeed" veröffentlicht das Gemeinschaftsprojekt Crone 4 Jahre nach der ersten EP "Gehenna" ein Rockalbum, dass sich wirklich hören lassen kann. Eine freudige Überraschung, konnten mich Phil 'sG' Jonas (Secrets of the moon) und Markus Renzenbrink (Embedded) mit den ersten vier veröffentlichten Songs und dem Auftritt beim Prophecy Fest zwar nicht schrecken, aber auch nicht wirklich beglücken. Rauher, trockener Rock, ruhige Strophen, emotionale, episch aufgeblasene Refrains und 'sG's knarziger Gesang, der mich ein wenig an Ozzy's eigenwillig dünnes Organ erinnert. Sehnsüchtig melancholische Melodien begleiten die wehmütigen Texte, die sich inhaltlich um tragische Figuren der Vergangenheit drehen, die in der Geschichte verunglückten. Durchaus spannend und gehaltvoller als man anderer inhaltlich transportierte Murks passt die Idee auch zur Musik. Crone sind gereifter als noch auf der EP, wirken als Band, als stimmiges Ganzes. Ich fühle mich wie auf einer wüstenwindgetrockneten Reise durch 70er Rock Gefilde, Crone nutzen den rückwärtsgewandten Sound, verbinden ihn mit sehr zurückgenommener Elektronik und schaffen so eine sehr ausgewogene, wenn auch dem inhalt entsprechend eher melancholische Mischung verschiedenster Rock-Motive. Anspieltipp: eigentlich jeder Song des Albums abzüglich des Intros - mag man die Art und Weise beim angehörten Track wird man mit dem Gesamtwerk nicht unzufrieden sein! Eine wunderbare Sache - egal, aus welch gitarriger Richtung ihr stammt, "Godspeed" könnte gefallen, also hört mal rein! Kein Monumentalwerk, keine Hitmaschine, nur verdammt gut.