Beim Label Tosom ist jüngst ein neues Album des italienischen Projects Cría Cuervos von Eugenio Maggi erschienen. Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass die vier auf dieser CDr enthaltenen Tracks gar nicht so neu sind, denn sie entstanden in der Zeit zwischen 2003 und 2006. Aber das muss ja nichts heißen. Gerade Drone-Musik, denn darum handelt es sich bei diesem Werk, scheint irgendwie zeitlos. Vor allem, wenn wie auf dem vorliegenden Album "L'Ombilic Des Limbes" jeglicher Rhythmus und jegliche Melodie fehlen. Da bleiben nicht mehr viele Anhaltspunkte für eine zeitliche Definition. Bei taâlem erschien bereits der Track "Des Temples Qui Se Vitrifient Ou Se Marbrent" auf einer gleichnamigen CDr, der Song "Forêt, Forêt, Des Yeux Fourmillent " war bereits auf dem Sampler "Symptom Of Thisease" zu hören. Beide Songs übrigens in anderen Versionen als auf den auf dieser Platte entahltenen. Cría Cuervos liebt das merkwürdige und unbehagliche. Die Songs entwickeln sich anhand einzelner Geräusche oder Töne, die entweder ständig mutiert oder im Verbund mit anderen Tönen zu einem bizarren Crescendo aufgetürmt werden. Pulsierendes Tinitus-Pfeifen, Stimmen, Vogelgezwitscher oder mechanische Laute bilden die Geräuschkulisse. Dabei klingen die Geräusche und Töne so dumpf und hallend, als ob man unter einer Glasglocke oder in einer Höhle sitzen würde. Dazu noch passendes Rauschen und Dröhnen und fertig ist der Paranoia-Soundtrack. Das ist nicht gerade unspannend, aber es gibt aufregenderes. "L'Ombilic Des Limbes" ist mehr etwas für den Feldaufnahmen-, denn für den Ambient-Fan. Trotzdem könne die Songs durch ihren gespenstischen Klang mitunter eine Gänsehaut erzeugen.