Es ist soweit! Neues von Covenant. Nach dem gefeierten "Skyshaper", der anschliessenden Tournee, der folgenden Live-DVD "In Transit", sowie dem Ausstieg Clas Nachmanssons ist es lange ruhig gewesen um Eskil Simonsson, Joakim Montelius und dem neuen Dritten im Bunde: Daniel Myer. Von Festivalauftritten und einigen gelegentlichen Minitouren abgesehen war es sehr ruhig. Dazu kam die Insolvenz des Covenant-Labels SPV, die zusätzlich die Zeitpläne des Trios negativ beeinflusste.

Doch nun ist mit "Lightbringer" die erste Single aus "Modern Ruin" veröffentlicht und neben dem Titeltrack in fünf Versionen sind immerhin noch ein weiterer Remix eines "Modern Ruin"-Tracks, sowie ein unterveröffentlichter Song auf dem Silberling enthalten. Machen wir es kurz: "Lightbringer" kann die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Nicht nur, dass man offensichtlich Verstärkung beim Songwriting benötigt hat, kann dieses auf "Lightbringer" den meisten älteren Songs nicht das Wasser reichen. So vielversprechend "Lightbringer" beginnt, so ernüchternd ist der weitere Verlauf, wenn der absolut schwache Refrain über den Hörer hereinplätschert.

Track eins plätschert also grösstenteils unspektakulär bis langweilig vor sich hin. Gleiches gilt für die Radio Version, die beliebiger nicht klingen könnte. Ein Jammer! Dass es auch etwas anders geht, beweisen der Remix von Daniel Myer und die Speedrun Version. Aber auch diese können nicht auf die gesamte Spielzeit überzeugen, eine Mischung aus beiden wäre wohl die beste Version geworden. Der Remix von "The Beauty And The Grace" lässt noch ein wenig Hoffnung aufkeimen, dass die weiteren Songs auf "Modern Ruin" wohl eher Lichtblicke sein könnten. "Never Seems To End" ist ein wenig Noise pur, nicht mehr als ein Lückenfüller. Hallo? Ist das die gleiche Band, die "Ritual Noise", "Call The Ships To Port", "Bullet" oder "Stalker" geschrieben hat? Was ist passiert? Man hätte meinen sollen, dass mit Daniel Myer ein echtes musikalisches Schwergewicht zu Covenant gestossen ist und ebenfalls für musikalische Weiterentwicklung steht.

Bezeichnenderweise ist der Track auf "Lightbringer", der mir am besten gefällt ("The Beauty And The Grace") von ihm. Aber "Lightbringer" ist wahrlich kein Meisterstück. Gemessen an dem inflationären Musikangebot sicher noch besser als der Durchschnitt, aber absolut beliebig und nicht das Niveau, welches man von Covenant gewöhnt ist. Hoffen wir, dass es nur ein schwacher Vorbote auf ein ansonsten tolles Album gewesen sein wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.