Es geht auf den Sommer zu und die meisten werden sich nach Sonne und Wärme sehnen. Und somit fällt das Erscheinen des dritten Albums von Corde Oblique genau in die richtige Zeit, denn wieder bietet das Folk-Projekt um den begnadeten Riccardo Prencipe einen wohligen Hauch mediteraner Klänge, die den Hörer aus dem tristen Alltag entführen.

"The stones of naples" ist Sehnsucht, Romantik, Melancholie und noch so vieles mehr.... In jedem Fall aber ist es eine Sammlung wunderbar komponierter Stücke, die wie schon die Vorgänger nahezu im Alleingang eingespielt wurde. Diese Kunst kann man nur staunend anhören, alles passt perfekt zusammen, ist gefühlvoll und ... einfach gut. Ausfälle oder auch nur durchschnittliche Kompositionen kommen einfach nicht vor. Doch auch auf diesem Stück sommerlichem Glück ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn so ganz will mir die Entwicklung, die das Projekt gemacht hat nicht gefallen. Dieses Gefühl ist rein subjektiv, aber ich empfinde es als schade, dass nun nahezu alle Lieder mit Gesang bestückt wurde und dieser ausschließlich von Caterina Pontradolfo und Floriana Cangiano eingesungen wurde.

Waren auf dem Vorgänger noch raue männliche Vocals zu hören, oder auch einfach eine Fülle von Instrumentalstücken, die mich in Nachhinein am meisten bezauberten, so liegt nun der Fokus auf dem sehr schönen aber auch sehr einseitigen Gesang der beiden Damen. Corde Oblique sind auch 2009 ein ganz wunderbares Projekt, dass in der Flut der immergleichen (Neo) Folk Releases eine Sonderstellung einnimmt. Und wahrscheinlich werden Freunde dieser Art des weiblichen Gesanges jubilieren, wenn sie "The stones of naples" vernehmen.

Ich bin gespannt, wie die Geschichte des Projektes weitergeht - Erfolg sollte Riccardo Prencipe aber vergönnt sein.