Mit Control vergrößert sich die Ant-Zen-Family um ein weiteres Power-Electronics-Projekt. Der Wechsel von Thomas Garrison zum Regensburger Label scheint ziemlich schnell über die Bühne gegangen zu sein oder er hatte es mit den Aufnahmen besonders eilig, denn die Tracks zu seinem neuen Album "The Resistance" entstanden Anfang diesen Jahres und bereits im April erschien das Album bei Ant-Zen. Trotzdem geht Control im Gegensatz zum vor zwei Jahren erschienen "Deadly Sins" diesmal wesentlich differenzierter zu Werke. Hatte man beim Vorgänger noch das Gefühl, Garrison hätte einfach den Aggro-Knopf gedrückt halten und seine Tracks von vorn bis hinten durchrauschen lassen, ist das bei "The Resistance" anders. Das deutet bereits der erste Track "Victory Equals Violence" an, der sich ganz langsam zu einer Gewaltorgie hochschraubt und nicht gleich von Anfang an die Wutkeule schwingt. .Der folgende Titeltrack geht noch etwas fieser zu Werke, beginnt er doch eher bedrohlich langsam und bekommt erst mit dem später einsetzenden, verzerrten Schreigesang weiteres Aggressionspotential. Die immer wieder eingestreuten Death-Industrial-Referenzen kommen besonders den weniger aggressiven und langsameren Songs zugute, etwa "First Drop Of Blood". Auffällig sind die vielen, sich überlagernden Ebenen der Songs, die man erst durch mehrmaliges Hören erschließen kann und die immer neue Details erkennen lassen. Es ist klar, dass ein Song mit dem Titel "Total War" kein Kindergeburtstag ist. Hier führt Thomas Garrison sein Album zu einem Höhepunkt und lässt die Raserei eskalieren. Und wer dann glaubt, das sei alles, der bekommt mit "The Solution" gleich noch eine deftige Klatsche hinterher. Control hat sein neues Werk ebenso bedrohlich wie aggressiv gestaltet. Hier gibt es kein gnadenloses Dauerfeuer, sondern Power Noise der bitteren Sorte: Düster, gewalttätig, scharf und beunruhigend. Diese Eigenschaften zusammen mit den Titeln der Songs und dem Fleisch auf dem Cover wecken passende Assoziationen. Doch weit mehr beachtlich sind diesmal die Variationen in den Songs. Control packt nicht alles was geht in einen Song, sondern führt bestimmte Empfindungen und Aggressionsschübe einzeln in die Schlacht. Von Kreissägenmassaker über Starkstrom-Gebrumme bis zur Weltuntergangsstimmung darf man sich auf eine Stunde hochenergetische Musik freuen.