Printed in Taiwan? Ach so: Asien. Dazu gehört ja ebenfalls Japan. Und dass auch dieses Land dunkel, experimentell und mit Ambient behaftet sein kann, lässt sich anhand zahlreicher Reviews auf unserer Seite gut nachvollziehen. Dazu gesellt sich zum dritten Male auch das Projekt Contagious Orgasm (diesmal mit Kotodama) mit einer seiner aktuellen Veröffentlichungen namens "Blackout".

Zugegebenermaßen war mir Herr Hiroshi Hashimoto bis dato unbekannt gewesen, obwohl er schon seit 1987 aktiv ist. Er begann mit Kassettenveröffentlichungen und hat es laut Discogs auf aktuell 42 Releases geschafft. Seine bevorzugten Musikfelder sind die schon erwähnte experimentelle Elektronik, Noise, Industrial, Rhythmic Noise und Ambient. Da Mainstreamtauglichkeit bei ihm garantiert nicht an vorderster Stelle steht, sondern der Output nach Lust und Laune zu entstehen scheint, schauen wir einfach mal, was dem Meister bei "Blackout" so durch den Kopf gegangen ist.

Mit einer angedeuteten asiatischen Kloster-Fläche entfaltet sich sogleich ruhiger Ambient mit kurzen, unkoordinierten Klangeinwürfen, der nur wenig Experimentalität beinhaltet. Doch dann wird mit gewisser Monotonie verarbeitet, was an Klängen gerade so passt und in der Nähe ist (inkl. der üblichen "Experimental-Sounds"), wobei der Noise-Anteil an sich gering gehalten wird. Er ist eher als kleinerer, nicht nervender Bestandteil zu betrachten, womit die leicht dreckige Ambient-Note der Songs aufrecht erhalten wird und ein zweites Durchhören schon durch inneren Wunsch möglich ist. Bis auf die mit 4/4-Beats unterlegten "Throttle" und "Encirclement", von denen ersterer fast schon als techno-punk-clubtauglich bezeichnet werden kann und für den zweiten definitiv APBs "Kathy's Song" Vorbild war, wechselt der Anteil zwischen flächigeren und verpfriemelten Soundcollagen hin und her. "The Sequence Of Consequences" ist hier ein schöner 10-minütiger Abschluss, der durch die Mischung der gerade genannten Anteile, vor allem ab der zweiten, entspannteren Hälfte mit seinem Bass-Spiel hilft, die Seele baumeln zu lassen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die ruhigeren Teile durchaus in einer programmierten Schleife mit Repeat durchlaufen können. Der experimentelle Anteil ist in Verbindung mit Visualisierungen sicherlich auch nicht zu verachten, würde aber jedem Elektroniker mehr Spaß machen, wenn er die Klangerzeugung, quasi als Jam-Session, selbst miterleben und sie nicht nur als Ergebnis eines Fremden erleben kann.