Alle, die als Kinder gern Indianerfilme gesehen haben, werden sich bestimmt schon einmal gefragt haben, mit welchem Totem sie wohl verwandt sind. Diese geistige Verbindung mit einem Tier, einer Pflanze o.ä. hat nicht nur etwas Mystisches, sie zeigt uns auch eine Verbundenheit mit der Natur, die wir so schon lange nicht mehr kennen. Martin Steinebach nimmt sich auf seinem neuen Conscientia-Peccati-Album genau diesem Thema an und behandelt zusätzlich auch die mit Totems einhergehenden Tabus, deren Missachtung schwerwiegende Folgen nach sich zog, was wiederum die Moral der Menschen beeinflusste. Wie es sich für ein solches Totem-Album gehört, gibt es rituelle Perkussion mit Trommeln, Rasseln, Didgeridoo, Schellengebimmel und dazu natürlich die unterschiedlichsten Tierlaute. Geflüsterte Worte stehen für die Kommunikation mit dem Totem-Geist. Nah dran an schamanischen Liedern, doch durch Drones etwas entrückt, wird der Hörer eher in eine Zuschauerrolle versetzt. Genau dieser Gegensatz zwischen Miterleben und Beobachten entspricht unserer Auffassung von Totems. So richtig verstehen tun wir es nicht, sind davon aber fasziniert. Der rituelle Natursound des Albums hat zwar auch seine Längen, die überspielt Conscientia Peccati aber geschickt. Manches klingt ganz zusagend, manches regelrecht faszinierend. Sicherlich ist "Totem" ein bizarres Album, das den speziellen Hörer sucht. Viele Hörer werden es aber nicht sein, denn die Auflage ist auf 150 Exemplare limitiert.