Das Duo Config.Sys ist sich treu geblieben. Gern erinnert man sich an Disko-Stampfer wie "Chaozkopf" zurück, das seinerzeit die Clubs unsicher machte. Mit ihrem neuen Doppelalbum "Back And Forth" beschreiten Sebastian Hüttl und Stefan Komnick wieder ähnliche Pfade. Man darf sich auf neues Futter für die Tanzflächen und einen wilden Electro-Mix freuen. Wie es der Titel schon andeutet, ist "Back And Forth" Vor- und Rückschau zugleich. Sebastian Hüttl und Stefan Komnick präsentieren auf der ersten CD neues Material aus der Wuppertaler Beatbox und auf CD Nummer 2 Remixe älterer Stücke sowie Liveaufnahmen. Dabei greift Config.Sys auf bewährte Rezepte zurück. Rhythm'n'Noise, Electro und auch ein wenig Techno bilden dieses ansteckende Gemisch, das sofort beim ersten Kontakt Körperzuckungen verursacht. Ohne Rücksicht wummern die Bässe und knarzt der Noise. Beim Song "Break Down" werden dann auch noch die Gitarrensamples ausgepackt, bei "Little Drummer Boy" gnadenlos der Techno-Beat. Im Fall von "Daily Brainwashed" darf es dann mal ein wenig Sonar sein, bei "Biocaptured Heart" lugt der EBM um die Ecke. Bei letzterem hatte niemand geringeres als Kenji Siratori seine Finger mit im Spiel. Dem Electro von "So Fuckin' What" folgt der Noise von "Truth In Your Lies" und diesem das minimalistische Electro-Gewitter von "Spoiled". Der Kurzweiligkeit und dem Spaßfaktor des Albums kommt noch zugute, dass Config.Sys mal eben 17 Songs auf die CD gepackt haben. Selbst die zweite CD erreicht fast diese Zahl an Tracks. Das ist Musik satt. Auf CD Nummer 2 haben sich einige bekannte Projekte an Config.Sys-Songs ausgetobt. Die Liste reicht von S:Cage über Monolith, Synapscape, 100Blumen bis hin zu Ah Cama-Sotz. Schon ohne die Remixe wäre "Back And Forth" ein Knaller, aber diese Songs sind nicht nur Sahnehäubchen, das sind Sahnehaufen. Auch die drei Live-Versionen können sich sehen lassen. Einfach fantastisch. Alles zusammen genommen ein unverzichtbares Album für Freunde des wummernden Krachs.