Neues aus dem Hause Infacted Recordings! Die norwegischen Elektroniker von CONETIK sitzen mit einem neuen Album in den Startlöchern, das nach den bisher sehr überzeugenden Releases unter besonderer Beobachtung steht. Auf „Kube Musik“ finden wir 14 kurze, aber auch prägnante Songs für Fans gepflegter Melodien. Nach den ersten paar Liedern wird schnell klar, dass CONETIK das Rad im ElectroPop wieder nicht neu erfinden werden, doch können sie auch diesmal mit schönen Melodien, gepaart mit feinem Gesang, überzeugen. Das Anfangsstück „(Sun = Liar)“ eröffnet das Album mit Future-poppigen Drums, eingängigen Synth-Riffs und dem zarten, ruhigen und doch emotionalen Gesang von Frontmann Stain. Auch textlich bieten CONETIK einige interessante Passagen. In „Exit #0“ versichert Stain „you know you are my last escape“. Der schöne Text harmoniert bestens zu den parallel verlaufenden Synthie-Melodien, die mit Basslines kombiniert werden, die direkt aus einem 80er-Song stammen könnten. Auch auf „Sleepless“ passt der Text hervorragend zu den zarten, leicht traurig wirkenden Melodien, die sich zusammen mit dem Gesang fragend in den Raum stellen, „what if tomorrow never comes?“ Allgemein hören wir auf „Kube Musik“ einige pumpende Electro-Drums, perfekt für jeden Club, ohne dabei in einen 4 on 4 Einheitsbrei zu geraten. Des Weiteren hören wir atmosphärische Flächen-Synths, die mit feinen, abgehackten Synth-Riffs eine aufgehende Beziehung in einer Schnittstelle von Synth-, Future-Pop und teilweise Techno/Dance eingehen. Das passt! Einen interessanten Ausflug wagt dabei „Try not to breathe“. Die Produktion des Songs erinnert an Schiller. Ruhige, entspannende Chillout-Klänge treffen auf die typischen ElectroPop-Elemente, die das Album bis zum Ende zieren. Im weiteren Verlauf des Albums wird deutlich, dass die Stimmung ein klein wenig düsterer wird. „Cold star (Dead eyes)“ kommt zwar wieder mit den typischen Future-Pop Synth-Linien daher, doch werden diese mit pfeifenden Rammstein-ähnlichen Synths kombiniert, die eine dunkle Stimmung erzeugen, in der Stain die Stimme erhebt und gleichzeitig tiefer als gewöhnlich den interessanten Text shoutet, was diesen Track zu einem absoluten Anspieltipp macht! Hier bewegen sich CONETIK irgendwo zwischen Covenant, Rotersand und Depeche Mode und bleiben trotzdem eigenständig! Die aufgenommene Fahrt kann „Kube Musik“ bis zum Ende hin konservieren. „Feel the cold“ beginnt mit einem Bass, der jede Tanzfläche in Bewegung bringen sollte. Stains Stimme fügt sich perfekt hinein und der Song fließt als Ganzes in einem wunderbaren Synth-Rausch dahin und der Hörer lässt sich von der schönen Stimmung nur allzu leicht (und gern!) benebeln. Großes ElectroPop-Kino! „Kube Musik“ erweist sich bis zum Schluss als eingängiges, schönes Ganzes, das man ein einem Zug perfekt durchhören kann und anschließend garantiert mehr will! Zu mehr Punkten reicht es nur nicht ganz, weil mir ein klein wenig die Abwechslung und ganz besonderen Momente fehlen, was aber alles andere als schlimm ist. Dieses Album wirkt mit jedem Song wie ein in sich passenden Gesamtkonstrukt, das dem Hörer eine äußert kurweilige Zeit verleben lässt. Ein Muss für jeden Fan von zeitgenössischer elektronischer Popmusik.