Clark, ein weiteres Release vom Warp Label, das heißt Spannung und eine hohe Wahrscheinlichkeit für freaky electronics. Reinhören und sofort verstehen, dass die Vermutung richtig war beruhigt ungemein. Mehr denn je erinnern die Tracks an all die frühen Elektroniker die das kleine Label aus Sheffield groß gemacht haben. Und auch wenn Clark inzwischen in Berlin ansässig ist, klingt ‚Totems Flare’ very, very British! Die Mischung machts bei Clark, denn es scheint als habe er sich die fetten Bässe bei den Chemical Brothers aus dem Sampler geklaut, dann einige typisch sperrige lärmende Sounds von Aphex Twin aus dem Nachttischchen mitgehen lassen um diese mit Orbitals Liebe zu Synth-Patterns zu ergänzen. Einige Tracks enthalten Gesangs-Spuren und das ungeheuer dichte ‚Growls Garden’ erscheint ganz so als ob die verzerrten Vocals dem Industrial-Verein von nebenan abgeschwatzt wurden. Da bekommt man große Augen, wenn gleich danach zu den Sequenzerläufen zwischen Sigue Sigue Sputnik und Prodigy auf einmal ein verzerrt toastender MC den Gesang beizusteuern scheint. Harte und zugleich tanzbare Elektronik dominiert das Gesamtwerk und verstört zunächst kurzzeitig den Hörer bevor er begriffen hat was da insgesamt ebgeht. ‚Totems Flare’ ist ein musikalischer splatternder Gesamterguss, der sicherlich an den Nerven zerrt, dabei aber die gleiche Freude in meinen Kopf einspeist, den andere beim Ansehen der SAW-Sequels erleben mögen. Sicherlich keine passende Untermalung, wenn man die eher konservativen Nachbarn zum Brunch eingeladen hat deren Aufgeschlossenheit bei Royksopp aufhört, f??r das Come Together zur Planung des Trips zum nächsten Elektronic Beats Festival aber genau das richtige. Recht extrem in der Umsetzung, evtl. stellenweise sogar zu extrem, aber innovativ auf jeden Fall!