Satte Beats, durchdringende Bässe, die gerne auch richtig druckvoll sein können, ganiert mit Ohrwurm-Melodien - so fassen Christian Marquis und Thomas Winters ihre unter dem Namen "Chrom" veröffentlichte Musik zusammen. Nach diesem Rezept hatten sie bereits das eingängige Debütalbum "Electroscope" sowie dessen Nachfolger "Synthetic Movement" zubereitet und sich auch dank regelmäßiger Livepräsenz recht schnell eine treue Fanbasis erspielt. Mit "Regret & Testify" ist Ende des Jahres eine Maxi-CD erschienen, die laut Bandhomepage die Wartezeit auf ein noch nicht terminiertes neues Album überbrücken soll. Wer unsere Rezensionen der bisherigen Outputs des Duos aufmerksam gelesen hat, kann deren zentrale Aussagen quasi blind auf das neue Material übertragen. Zumindest die beiden Songs Regret & Testify und die B-Seite "Rage Against The World" versprühen in ihren jeweiligen Originalversionen den lieb gewonnenen Charme des typischen Chrom-Sounds. Die Beats und elektronische Drums sind etwas härter als bei vergleichbaren Synthpopbands, der Refrain melodisch, der Gesang mit gebremster Härte vorgetragen. Der Clubeinsatz scheint auf diese Weise fest gebucht, womit auch das primäre Ziel dieser Voarbveröffentlichung erreicht werden dürfte. Deutlich gespannter durfte man auf die Ergebnisse der renommierten Remixer sein, die sich am Ausgangsmaterial versuchten. "Too Dead To Die" und "Frozen Plasma" setzen dabei keine neuen Akzente, sondern reduzieren den Sound zugunsten prägnanterer Beats, die zusehends in den Vordergrund rücken. Rub Dust, der als Remixer zuletzt u.a. für De/Vision wirkte, bringt mit seiner Version den besten Mix auf die Platte, womöglich auch jenen mit der höchsten Allgemeinverträglichkeit. Dummerweise klingen jedoch alle Mixe nacheinander abgespielt zu ähnlich, um klar voneinander unterscheidbar zu sein. Einen Wiedererkennungswert suche ich vergeblich, lediglich die Instrumentalpassagen der Extended Version sind gelungen - auf dem Album gerne mehr davon! Chrom liefern zuverlässig ab und stellen alle Fans sicherlich zufrieden. Deshalb hat die Maxi-CD ihre Berechtigung, aber auf Innovationen wird vergeblich gehofft. Immerhin beweist "Regret & Testify", dass die Band keine Eintagsfliege ist und auf Dauer imstande ist, knallendes Clubfutter zu produzieren.