Cheopatra´s Werk "Downloadideas" macht allein schon von der Aufmachung her klar, was für eine Art von Musik sich der gewillte Käufer hier einhandelt: düstere gehaltene blau und grün Töne dominieren die Farbumgebung, die einzelnen Songs sind mit einer matrix-ähnlichen Schriftart aufgelistet. Auch das Gruppenfoto, was das Quintett um Sänger Enrico Scutti zeigt, lässt hier auf eine Gothic-Metal Band schließen, die sich „elektronischen" Tönen nicht abgeneigt zeigt. Hierdurch wird natürlich auch der elektronische anmutende Titel des Albums „Downloadideas" nett untermalt. Ob Cheope allerdings damit ein Statement in punkto Raubkopien abgeben wollen, ist dem Rezensenten auch nach Studium der Texte nicht klar geworden. Im Gegensatz zu diesem „futuristischen" Layouts ist die CD allerdings im Schallplattenlook gehalten: ganz in schwarz, auch auf der Unterseite und mit angedeuteten LP-Rillen auf der oberen Seite. Insofern schonmal ein Pluspunkt, was das Layout anbelangt. Musikalisch reihen sich die „new-progressiv"- Italiener irgendwo zwischen My Chemical Romance, Dream Theatre und als obere Grenze den Deathstars ein. Was folgt, ist ein größtenteils cleaner Gesang von Scutti, der sich jedoch als sehr variabel erweist. Nun zu den Instrumenten: Die Keyboard Einsätze sind zwar gut dosiert, doch setzten sie zumeist an Stellen ein, an denen man sie nur noch als nettes Schmankerl abtun kann, da sie zur Dynamik des Songs nichts Wirkliches mehr beitragen. Das ist der Eindruck, der sich dem Hörer vermittelt, und der sich mit fortlaufender Spielzeit nicht mehr großartig ändern wird. Es gibt immer wieder gute Ansätze, die einen anfangs noch aufhorchen lassen: In Again werden teilweise neue Stilmittel eingeführt, wie die fast schon flamenco-artige Gitarre, die stimmliche leicht abgeschwächte Version eines David Draiman von Disturbed und teilweise Soundkulissen wie bei Leave Me Alone die entfernt an Fear Factory erinnern. Allerdings stimmt auch die Produktion des Musikmaterials nicht ganz, so wirken vor allem die Drums, wie bei Risen etwas zu blechern, was auch den Song in ein ganz anderes Licht zieht. Zudem kommen noch textlich schwache Lieder wie Part II: Hypnosis. So wirken Zeilen wie "and I´m lost in my soul, I don´t know where to go, it´s time to chase the monster me, solitude I´m going to fall, walking in my mind, there´s something to find" einfach platt. Auch die Art, wie Scutti sein Organ einsetzt, wirkt manchmal anstrengend. Zwar beweist er durchaus stimmliche Varianz, allerdings wird mancher Song durch die wechselnden Stimmeinlagen eher auseinandergerissen, als ein Song-Band fortzuführen. Dies führt bei der ordentlichen Spiellänge von knapp 74 Minuten leider dazu, dass nach einiger Zeit die Motivation ausbleibt, sich dem Album näher zu widmen. Die Songs und Strukturen kennt man nach der Hälfte des Albums bereits zu gut, um danach noch großartig begeistert davon zu sein. So merkt man vor allem titelgebenden Song des Albums, „Downloadideas", der mit sieben Minuten, als auch der sechsminütige Nachfolgetrack Face 2 Face sind einfach nach der vierten Minute nur noch als „Nachspielzeit" zu bezeichnen, die allerdings musikalisch gesehen keinerlei Nachklang in den Ohren hinterlässt. Einer der empfehlbareren Songs auf dem Album ist der letzte Track „Tell me why". Leider bleibt es für mich dabei, dass sich die vier Mannen um Scutti sich bei ihrem Debut vielleicht etwas übernommen haben. Man merkt ja durchaus, dass die Jungs bemüht sind, allerdings ist das Album zu überladen von den Strukturen her, teilweise wäre hier weniger mehr gewesen.