Von Charlett Schwarz hatte ich bis dato noch nichts gehört. "Behind a face" - das hört sich doch interessant an, mal sehen was sich hinter dem Gesicht verbirgt. Charlett Schwarz ist im wesentlichen die Sängerin Veyna Muhr und Musiker, die während der Produktion dazustiessen und laut Promotext wohl so begeistert waren, dass sie ins Line-up aufgestiegen sind. Das ist schön. Zur Musik: Die Musik von Charlett Schwarz kann wohl im weiten Gothic Feld angesiedelt werden, mal ein bisschen Gothrock, etwas Wave, eingetreute mittelalterliche Klänge (Geige) dann wieder etwas schräger deutscher wie englischer Gesang - alles unterbaut und zusammengehalten von Elektronik. Alle Stücke von "Behind a face" zeichnen sich durch eine gewisse Naivität, Unbekümmertheit aus, die Stücke scheinen ziemlich spontan enstanden und eingespielt worden zu sein. Grosses Getüftel an Sound, Gesang und Produktion sucht man vergebens, alles ist recht simpel. Das kann gut gehen oder aber auch zum Schuss nach hinten geraten. So leider in diesem Fall. Ich hab mir die CD mehrmals angehört und muss leider sagen, dass sie etwas mehr Feinschliff vertragen hätte. Die Ideen und Songs sind durchaus interessant und haben Qualitäten, aber leider will auch bei mehrfachen Hören der Funke nicht überspringen. Den Stücken fehlt es durchweg an Substanz, etwas was jede Musik braucht um sich von der Masse abzuheben. Auch die lieblose Produktion nimmt hier gewaltig Wind aus den Segeln. Anspieltips wären "Irritational Backgroundservices of Mind", das stärkste Stück auf dem Album, dann "Tribal In" (guter Ansatz hier wäre mehr möglich gewesen), "Behind a Face" und die Ballade "Call my Name". Die beiden letzen Stücke gewinnen durch das Violinenspiel von Lestaria, leider ist die Musikerin nicht mehr dabei ist. OK, das war das Debut - mal sehen was die nächste CD bringt. Einen Schuss hat jeder frei.