Das Kammerorchester um den Wiener Marcus Testory veröffentlicht mit „Transitions“ Ihr nunmehr fünftes Album. Auch auf diesem Longplayer steht der klassisch inszenierte Gothic Rock im Mittelpunkt, wobei sich Chamber einige Mitglieder der Frankfurter Philharmoniker mit ins Boot holten. Diese wiederum dürften dem aufmerksamen Hörer bereits durch Gastspiele bei Deinen Lakaien oder ASP bekannt sein. Auch bei den auf diesem Longplayer intonierten Songs spielen die Akustikinstrumente wie Cello, Violine, Piano oder Kontrabass eine übergeordnete Rolle. Gesangstechnisch bietet Marcus einiges an Abwechslung, so werden emotionale Songs im Wechsel mit rockigeren Stücken vorgetragen. So wirkt der Opener „Freak Wave“ aufgrund des doch recht eigenwilligen Gesanges etwas befremdlich, wobei allerdings die Instrumentale Begleitung gleichwohl heftiger ausfällt. Auch bei „Eleven Kings Waltz“ überwiegt die einfühlsame Intonierung und Marcus stimmt seinen Gesang gekonnt mit einem Schuss Sehnsucht darauf ab. In „Dead Man’s Hill“ kommt überraschender Weise ein Chor zum Einsatz, der dem Song dadurch einiges an Intensität bietet. Marcus Interpretationen von Stücken, wie „Je Ne T'Aime Plus“, welches er komplett in französich vorträgt, oder in „Life Goes On“, welches von einer vergangenen Liebe erzählt, wirken ziemlich einfühlsam und teilweise traurig. Andererseits wiederum bietet das vom Akkordeon begleitete „King Of Fools“ eine eher beschwingte Weise, zumal auch hier ein Chorus zum Einsatz kommt. Die Kollaboration mit den Frankfurtern Philharmonikern unter Leitung von Konzertmeister Ralf Hübner ist eine wahre Bereicherung für das gesamte Album, so viel musikalische Reinheit in technischer Perfektion umgesetzt, kann nur zu einem grandiosen Gesamtwerk geschaffen werden. „Transitions“ beinhaltet eine Menge tiefgehender Lieder, die das gesamte Spektrum der Gefühlswelt abdecken sollen. Ein Album zum Abschalten,Nachdenken und Träumen.