Das noch sehr junge Ein-Mann-Projekt Chainreactor um Jens Minor brachte Anfang diesen Monats sein Debutalbum auf dem renommierten Label Pronoize heraus. „X-tinction“ enthält gleich mal 15 Tracks voller Industrial-Techno-Power. Fetzige Samples werden garniert mit harshen Sounds, technoiden Melodiebögen und satten Beats, die einem förmlich um die Ohren knallen. Mittels „Höllenmensch“ wird man langsam aber sicher auf das noch Bevorstehende Soundmanöver vorbereitet. Richtig zur Sache geht es dann ab Titel 2. Dabei entpuppen sich fette Clubkracher, wie zum Beispiel „Stalinallee“, Titeltrack „X-tinction“ oder auch „Blühende Landschaften“, um einmal drei herauszugreifen. „Das Urteil“ sticht anhand seiner stampfenden Beats aus dem gleichbleibend technoiden und harshen Soundgerüst der Scheibe hervor und auch dieser Track dürfte sich für die Tanztempel wunderbar eignen. Für das eine oder andere Schmunzeln ist auch gesorgt. Man lese dazu einfach die Trackliste: „Hexenfütterung“ oder „Hypnotisiertes Kaninchen“ klingen doch schon irgendwie lustig, oder? Als absoluter Höhepunkt entwickelt sich Track 15 „Schwarzkupfer“. Hier gibt es in feinster Industrial-Manier ordentlich auf die Ohren! Alles im Allem wurde hier das Rad nicht neu erfunden. DJs und Power-Noiser jedoch werden es lieben. Als Tipp für die nächste Scheibe: Ein paar weniger Lieder hätten es auch getan. Zu eintönig und langwierig wirkt der Silberling aufgrund der doch vielen Gleichnisse der Songs. Somit gehen die richtig fetten Teile leider etwas unter. Fazit: Gut produzierte, saubere, aber austauschbare Klänge mit niedrigem Wiedererkennungswert. Für die Clubs dessen ungeachtet genau das Richtige. Ebenso werden Freunde der harten, harshen Sounds ihre wahre Freude daran haben. Für alle anderen gilt: zunächst reinhören. Wenn Herr Minor noch ein wenig an Eigenständigkeit gewinnt und etwas mehr Vielfalt bietet oder eben etwas mehr selektiert, wird das nächste Album ein Knaller. Die Ansätze dazu sind da und Potential steckt auch in ihm!