Man möchte eigentlich gleich und ohne Umschweife sagen, dass dieses dritte Centhron'sche Album ein ganz besonderes Highlight ist. Eines, dass sich am Ende des Jahres berichtigter Weise in vielen 2006-Toplisten wiederfinden wird. Als außergewöhnlich originell, hochqualitativ, fordernd und absolut eigenständig, muss man wiedergeben, womit Centhron ca. 56 Minuten lang, verteilt auf 13 Titel aufwarten.

Feinste EBM-Soundgeflechte, passende Industrial Elemente und provokante Texte bei denen man genauer hinschauen und hinhören muss. Ja, gerade die Texte sind es gewesen, die dazu geführt haben, dass das Presswerk sich weigerte die CD’s zu pressen. Man warf Centhron "grenzwertige" und "rechtsradikale und jugendgefährdende Inhalte" vor. Besonders auf die Songs: "Aeterna 6" und "Leichenreiter" hatte man es abgesehen. Daraufhin gab Elmar eine offizielle Erklärung ab, die es auf der Final Dusk Seite nachzulesen gibt. Und wie man sieht: Gottwerk gibt es seit dem 12.06. nun doch! Melodisch, technoid und mit schnellen Beats versehen eröffnet der erste Titel "Einheit C". Hier kündigt sich schon an, dass das noch Kommende interessant sein wird.

Vom ebenfalls arg technoiden "Gasman", geht es über zum dynamisch-wuchtigen "A Tergo", welches zum Mitstampfen auffordert. Rasende Beats, scharfe Vocals, melodische Linien und dann weibliche Vocals bestimmen den vierten Titel, "Wotan". Tanzbaren und dunklen EBM-Sound bietet "Graue Front". Zusätzlich schaffen Centhron einen fließenden und eingängigen Synth-Sound Übergang, der fasziniert, mitreißt und Staunen hinterlässt. Heftige, aggressive Wortfetzen bläst "Cen - Die Botschaft" einem ins Gesicht, ohne an Tanzbarkeit zu verlieren. Das oben erwähnte "Aeterna 6" wummert und stampft, besticht durch die klaren weiblichen und die gegensätzlichen verzerrten Vocals. Wer kann denn hier noch still halten?

Mein persönlicher Favorit, "Va § Gina", schließt sich an und hier ist schon der Anfang einfach umwerfend: melodisch ansteckend, böse aggressive Shouts: "Ich frage Dich mächtiger Geist - Warum flüsterst Du so viel Scheiß", wuchtige Beats, dann wieder die treibenden Melodien und der Refrain: "Du bist das Land vom weißen Reiter/ Ich möchte Dich im Jenseits spüren/ Vorwärts, vorwärts immer weiter/ Lass mich Deine Nähe fühlen" Perfekt! Ruhiger wird es mit den Titeln "Ich war so frei" und "Gottwerk", wobei das gewisse Etwas nie aussetzt. Vollen EBM/Industrial Sound bietet "Leichenreiter" wieder, schnell und technoid mit fiesem Text zeigt sich "Eisenfresse" und der Schlusstitel "Sein... Zeit... Ende" wartet mit hartem Gestampfe und dem verzerrten Schauer-Refrain: "Ich werde wiederkehren/ Den Mond noch einmal sterben sehen/ Meinen Hass den Welten schenken/ Jenen Weg zu Ende gehen" auf. Oh, ja! Ohne Zweifel: Centhron werden mit Sicherheit wiederkehren. Gottwerk will und muss gefeiert werden!