Celluloide bringen uns mit ‚Hexagonal’ bereits den fünften Longplayer, zählt man das Naphtaline Cover-Album mit. Zwischendrin mal wenig begeisternd, bekommen die Franzosen eine erneute Chance zu überzeugen. Und siehe da, das neue Album macht bereits beim ersten Hören klar, dass man gelernt hat und gerade an der Produktion und an Struktur der Songs gearbeitet wurde. Die Sounds sind weniger quietschig, höchstens gezielt gewählte Akzente erinnern an die Telespiel-Eskapaden der früheren Jahre. Ansonsten schwingen sich die Songs zwischen futuristisch schwebend wie in ‚Le Gout De Poison’ und treibenden Synth-Staccatos in ‚Et Si’ ein, die zu Beginn des Song fast ein wenig an And One erinnern. Darkletis Stimme ist diesmal sehr viel besser den Songs angepasst und gut abgemischt, eine notwendige und zielfördernde Maßnahme. Während die erste Single ‚Coeur 8Bit’ dem Franco-Pop des letzten Jahrhunderts mit kleinen, unbekannterweise integrierten NDW-Ansätzen nachempfunden ist, währe für mich ‚Imprevisible’ eher der Song zum Auskoppeln gewesen. Etwas ruhiger, dafür aber mit überraschender Wendung im Refrain und sehr unaufdringlich cool repräsentiert er für mich die neuen Celluloide, die experimentierfreudigen Celluloide, die auch mal bei ‚Les Quatre Coins de L’Hexagone’ den Vocoder bemühen um eine komplett neue Stimmung zu erzeugen. Musikalisch paaren sich Vince-Clark ähnliche Synthdrums mit fließenden Flächen und starken, in den Vordergrund gerückten Bässen. Dass sich diesmal alle Texte im weichen Französisch geben ist ein entscheidender Vorteil, das passt zur Musik und macht das Produkt authentisch. Nett verpackt im vierteiligen Pappcover mit Papplasche zum zumachen eine lohnenswerte Anschaffung im Bereich des Electropop!