‚Motif Sky’, die erste Single aus dem Camouflage Album ‚Releocated’ erscheint in einer weltweit auf 5000 Einheiten limitierten Auflage im schlicht-grünen Cover mit weißem Astronaut und enthält fünf Tracks: Drei Mixes des Titelstücks, eine bereits von den letzten Konzerten bekannte B-Seite, sowie einer Extended Version des Album Tracks ‚Real Thing’. Mit ‚Motif Sky’ starten Camouflage einen geschickten Angriff auf die Mainstream-Hörerschaft ohne dabei billig zu wirken. Sehr viel zugänglicher als noch ‚Me & You’, dem Single-Teaser vom letzten Album bohren sich Camouflage in die Gehörgänge der Menschen, die auch A-Ha wieder in die Charts gebracht haben, bevor diese mit dem schwachen Album ‚Analogues’ wieder recht weit in der Versenkung verschwanden. Bläser und akustische Gitarren in der richtigen Kombination mit der dominierenden ruhig-schwebenden Elektronik unterstützen den gefälligen Gesang. Routinierte Arbeit, die hier abgeliefert wird. Gesanglich erinnert Marcus Meyn dabei stückweise mit rauer Kehle an ‚Meanwhile’-Zeiten. Besonders begeistert die ‚Longer Version’ mit einem gelungenen Intro mit tiefen, hallenden, Klavier-Anschlägen. Ohne viel Schnick-Schnack huldigt man hier auf vielfachen Wunsch der Fans den klassischen Maxi-Versionen der Achtziger. Oli Kreissig singt ‚Real Thing’. Die hier enthaltene Version ist wesentlich länger als die auf dem Album und wie Markus Meyn im Interview erzählt, ist die zweite Hälfte, die auf dem Longplayer nicht enthalten ist, sehr eigenständig und somit auf jeden Fall ein Highlight für jeden Fan. Der geheime Favorit der Single, der meiner Meinung nach auch so ziemlich jeden Song vom neuen Album sticht ist ‚Conversation’. Sehr typische Camouflage-Elemente werden hier neu zusammengestellt und hätten eigentlich eine A-Seite verdient. Einzig und alleine der im vergleich zur Live-Version abgespeckte Synthesizer-Lauf ist dabei zu bemängeln. Dass ‚Conversation’ nicht auf dem Album gelandet ist könnte damit zusammenhängen, dass er mit dem klassischen Aufbau weniger in den weiterentwickelten Gesamtkontext passt. Das Smalltown Dub des Titelsongs wird die Hörerschaft spalten, denn sehr dance-lastig und recht monoton ziehen die sieben Minuten vorbei ohne viele Eindrücke zu hinterlassen. Nichts umwerfend Neues bekommt man hier geboten, aber das muss ja auch nicht immer sein. Altbewährtes klappt ja auch bei den Kollegen von Mesh oder And One ohne dass sich die Fans beschweren. Mehr zu Camouflage gibt’s auf dieser Seite im August: Neben dem obligatorischen Album-Review präsentiert der Medienkonverter dann ein aktuelles Interview, das Daniel mit Markus Meyn geführt hat