„Nemesis“ ist der zweite Streich nach dem Erstlingswerk „Neural Dysorder Syndrome“ von Marc Horstmeier, wohl besser als C - Drone - Defect bekannt. Produziert wurde „Nemesis“ von keinem geringerem als Daniel Myer, der wiederum u.a. als Haujobb und Architect sein „Unwesen“ treibt. Für die Fans gibt es eine auf 1000 Copies limitierte Version des Albums in einer exklusiven Metallbox, die außer dem Album noch ein grafisch sehr ansprechendes Poster beinhalten soll. Mir liegt das reguläre Album im Jewel - Case vor, von daher kann ich zu der Metallbox und dem Poster nichts sagen. Die CD beinhaltet jedoch in beiden Versionen wohl die gleichen Tracks und die sind erwartungsgemäß hart und ausdrucksstark zugleich. Richtungsweisend erscheint da auch folgendes Zitat: „Es macht schon einen großen Unterschied, ob man die Mechanismen erkennt, versteht und sich zunutze macht, oder ob man einfach nur der Herde folgt.“ Die Zivilisation im Allgemeinen und das Individuum im Besondern sind die Thematiken und Inhalte die sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Tracks von „Nemesis“ ziehen. C - Drone - Defect regt mit seinen Messages zum nachdenken an, erhebt jedoch nie den moralischen Zeigefinger. Denkanstöße gibt es auf „Nemesis“ genug, was jeder einzelne davon nun für sich entdeckt und herausfiltert bleibt natürlich jedem selbst überlassen. 10 Tracks sind auf dem Album drauf und die Spielzeit beträgt über 60 Minuten. Die einzelnen Songs strotzen vor Electro Sounds und Sprachsamples, abgesehen natürlich von den Male - Vocals von Marc, so zumindest in den meisten der Songs, wobei jedoch der Melodik keinerlei Abbruch getan wird. Um manche der Songs noch härter und aggressiver zu gestalten setzt Marc auch auf den vereinzelten Einsatz von heftigen Gitarrenriffs. Für Fans von Musik a la Aslan Faction, Tactical Sekt und Suicide Commando beispielsweise dürfte dieses Album eine absolute Bereicherung darstellen. Fans reiner elektronischer Sounds sollten sich allerdings diese CD beim Händler des Vertrauens vorher anhören, da die Gitarrenriffs nicht jedermans Geschmack treffen könnten und auch mir manchmal etwas zu heftig erscheinen. Ansonsten aber finde ich die Mixtur der verschiedenen Sound -, Sample - und Vocals - Komponenten größtenteils ganz gut gelungen, auch wenn ich mich beispielsweise bei „Hypocrite“ etwas an das Material von Dismantled erinnert fühlte, aber egal. „The Phoenix Complex“ (Equilbrium Part 2) unterscheidet sich etwas durch sein orchestrales Strickmuster vom restlichen Material des Albums, ansonsten aber findet man vielschichtige Arrangements und voluminöse Soundcollagen auf diesem Album vor.