Der Name Bunker Soldier und die düstere Aufmachung des Albums "The Debris Field" lassen auf den ersten Blick schon eine eher brachialere Gangart vermuten. Vielleicht ein weiteres Hellectro Release, welches die Clubs erobern will. Aber na ja, weit gefehlt. Denn Bunker Soldier ist ein Ein-Mann Projekt aus den Vereinigten Staaten. Genauer gesagt, das Projekt von Tim Tyran, der den Bandnamen vom OMD Song "Bunker Soldiers" übernommen hat und mit "The Debris Field" sein viertes Album vorlegt. Musikalisch bewegt sich das zehn Titel gefüllte Album zwischen Synth Pop und Dance Pop. Tyran selbst fühlt sich vom 80'er Sound beeinflusst und wollte ihn deshalb kommerziell weiterentwickeln. "The Debris Field" hat überwiegend einen neumodischen Dance-Dance Charakter, bei dem man an wild wackelnde Frauen in Neonfarben denken muss. (Okay, mag vielleicht auch an Tyran’s Rave-Vergangenheit liegen) Teilweise erinnern die Tracks aber auch an Vorträge der Pop Idol (etc.) Shows. Für einzelne Songs hat er sich weibliche und männliche Unterstützung geholt. So übernimmt beispielsweise Les Ferrington mit seiner poppig angenehmen Stimme das Singen bei den Titeln 1-3 und 10. "In Rose's Garden" ist eine langsame und angenehme Pianonummer. Leider aber geht dieser Titel hier unter den anderen völlig unter. Hildegunn Gjedrem Surdal leiht ihr Stimmchen den Titeln 4,5 und 8, wobei "Drive Me Home" und "Full Circle" beide gleich gut wegkommen. Die restlichen Titel kann man unter 'durchschnitt' verbuchen. Obwohl es immer wieder kreative Ansätze gibt, wie die Pianopassagen, Gitarreneinsatz, Genresprünge und Gastmusiker kann mich letztendlich kein Titel so richtig überzeugen. Liest man sich die Texte durch, so merkt man schnell, dass der Inhalt alles andere als lustig ist. Es geht um Wünsche, Sehnsüchte, Trennungen und Abschiede. Warum das mit übersteuertem Dance-Trance-Pop Sound bis ins Lächerliche überspielt wird bleibt mir allerdings ein Rätsel oder mit anderen Worten: Ich hab' das Album nicht verstanden.